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Seit den Schweizer Meisterschaften vom letzten November ruhte der Wettkampfbetrieb von swisswushu bis heute, denn jetzt, am 6. September fand endlich das vom Juni verschobene nominell 2. QT in Baar statt. Weil aber das 1. QT in Thun wegen Corona nicht hatte stattfinden können, war dieses Turnier in Baar das 1. QT des Jahres 2020 überhaupt.

Sami Ben Mahmoud, Leiter der ortsansässigen Wu-Academy of Martial Arts und gleichzeitig Verbandspräsident von swisswushu, scheute keine Mühen, damit die Wushu-Wettkampfszene Schweiz endlich wieder loslegen konnte. Die Hygienevorschriften waren streng - es galt z.B. in der ganzen Halle eine strikte Maskenpflicht - aber irgendwann hatte man sich daran gewöhnt. Auch mir persönlich war es viel wichtiger, dass die AthletInnen endlich wieder zeigen dürfen, was sie können und selber sehen, wofür die ganze Plackerei ist. Sich das ganze Jahr so zu plagen, macht man dann doch nicht grundlos, einfach so, sondern weil man sich messen will, herausfinden möchte, wer der Bessere ist. Insofern möchte ich mich hier ganz herzlich bei Sami bedanken, der das Risiko eingegangen ist, dieses Turnier trotz der Umstände durchzuführen.

Denn: Es gab, leider auch sehr kurzfristig, zahlreiche Ausfälle (wäre man früher mit einer Erkältung noch angetreten, so musste man heute deswegen zu Hause bleiben und allfällige Geschwister gleich mit) und jeder Ausfall eines Athleten kostet den Ausrichter Geld in Form von fehlenden verkauften Essen und fehlenden Eintritten, insbesondere aller Begleitpersonen der AthletInnen. Aber ich hoffe für Sami, die Kasse möge am Abend trotzdem einigermassen gestimmt haben.

Gleichzeitig feierte der Verband dieses Jahr das 25-jährige Bestehen und Sami hatte die Idee und den Biss, seine Idee einer "Legenden-Show", in die Tat umzusetzen (ich selber spottete, dass man eine Legende sei, wenn das Gwändli schöner sei als die vorgeführte Form...). Es war tatsächlich beeindruckend, wie viele ehemalige Kaderangehörige und sonstwie - im Italienischen würde man sie onorevoli nennen - verdienstvolle Personen in der Geschichte des Verbandes er da auf den Teppich brachte. Es war toll, all die "alten" Gesichter wieder zu sehen. Jeder zeigte nochmals eine kurze Sequenz aus einem ihm genehmen Gebiet. Das Publikum hatte offenbar seine helle Freude und für uns, die wir ja sonst hinter den Kulissen stehen, war es eine Abwechslung. Lassen wir uns überraschen, wer beim nächsten Jubiläum in fünf Jahren erneut auf dem Teppich stehen wird...

Nur noch ganz kurz zum Wettkampf: Bei uns gab es vor dem Wettkampf innerhalb von 24 Stunden total fünf Abmeldungen mit zusammen 12 Starts, davon ein jeder mit Medaillenpotenzial. Drei Kategorien mit Teilnehmenden unserer Schule fanden deshalb erst gar nicht statt. Da bereits die halbe Talentgruppe durch Abwesenheit glänzte (einige hatten ihre Pläne bereits gemacht, bevor das Turnier auf dieses Datum verschoben worden war), war es zum Schluss nicht überraschend, dass die Medaillenausbeute für unsere Schule eher tief ausfiel. Wobei das dann doch nicht nur daran lag: Es gilt zu attestieren, dass andere Schulen gut unterwegs sind und in den letzten Monaten nicht stillgestanden sind. Insbesondere das Wushu Zentrum Bern hatte einige hochkarätige AthletInnen am Start. Gratulieren möchte ich heute auf unserer Seite Cathrine und Jessica, beide acht Jahre alt, die ihren ersten Wettkampf gut über die Bühne gebracht haben. Bei Cathrine reichte es sogar gleich zu einem dritten Platz!

Die offizielle Rangliste findet sich wie immer auf www.swisswushu.ch. In Kategorien mit acht und mehr Teilnehmenden führen wir alle unsere Plätze bis zum Ranglistenfünften auf; bei kleineren Kategorien sind alle Medaillenränge genannt: