Beim 1. Qualifikationsturnier in Zürich ereignete sich Historisches: Verschiedene Athleten der Schweiz arbeiten seit geraumer Zeit an ihren Sprüngen mit doppelter Drehung. Dabei stehen der «xuanfengjiao 720» und der «tengkongbailian 720» im Fokus. Heute war es nun so weit und wir sind mega stolz, dass es einer unserer Athleten war, der das geschafft hat: Linus, 20. Mit seinem «tengkongbailian 720» gelang zum ersten Mal einem Athleten aus der Schweiz an einem offiziellen Wettkampf so eine Doppelschraube. Es wurde langsam Zeit. Linus arbeitet seit Monaten an diesem Sprung, intensiv unterstützt durch unseren Tüftler Michi Totzke. Herzliche Gratulation! Und hier geht's zum Video dieses Sprungs.
Wie war der Wettkampf sonst? Insgesamt holten wir 32 Podestplätze, wovon 9 erste, 8 zweite und 15 dritte Plätze. Wir haben insgesamt ein tolles Wettkampfteam, mit aussergewöhnlich starken Mädchen bei den Kindern (auch in der Breite), insgesamt starken JuniorInnen und einer Elite, die aktuell etwas stark von Liam und Linus lebt. Hier ist aber für den nächsten Wettkampf Entlastung in Sicht. Was uns etwas fehlt, sind die zahlreichen und starken Jungs in den Kinderkategorien, wie wir sie vor doch schon einigen Jahre noch hatten. Natürlich haben wir den einen oder anderen, aber eben, es fehlt in der Spitze etwas an der Breite. Levin hat die Jungs ein Stück weit rausgehauen (auch wenn neben ihm noch andere Medaillen gewonnen haben): Er ist in vier Kategorien angetreten und hat dabei jedes Mal einen Podestplatz geholt. Die Kategorie Changquan 46 gewann er sogar überraschend, überraschend deshalb, weil er in dieser Kategorie zum ersten Mal angetreten ist und wir nicht wussten, wohin die Reise führen wird.
Bei den Mädchen stellten und stellen wir die Spitze in der Schweiz. Und bereits sind am Horizont die nächsten starken Mädels im Anmarsch. Sie haben letztes und dieses Jahr mit Wettkämpfen begonnen. Unmittelbar dahinter ist schon wieder eine starke Mädchengruppe erkennbar. Sie hat letzten Herbst erst mit dem Wushu-Training begonnen. Von dieser jüngsten Gruppe werden die ersten 2026 an Wettkämpfen teilnehmen.
In den reinen Mädchen-Kategorien holten unsere gleich alle sechs möglichen Medaillen (Changquan und Kurzwaffe, Langwaffe war gemischt). Das sagt dann doch einiges aus über deren Leistungsvermögen. Hier noch etwas weiter herausgeragt ist die Changquan-Form von Lea. Der Wettkampf war bereits qualitativ hochstehend gewesen (total zehn Mädchen), als Lea als Letzte antrat. Mit einer tadellosen Form distanzierte sie die starke Zweitplatzierte um einen Vorsprung von 0.37 Punkten, was in der Wushu-Welt ziemlich viel ist.
An einem zweitägigen Turnier, wie es seit letztem Jahr regelmässig durchgeführt wird, sind am Samstag die Jüngeren dran, am Sonntag dann die Elite und meist auch noch die «Optional Routines Youth». An sich ist Letzteres der Vorhof zur Elite. Es ist schön zu sehen, wie diese AthletInnen sich entwickeln und dass wir heute viele hochklassige Formen sehen. In diesem Zusammenhang, und damit komme ich zum Anfang zurück, hatte Linus mit seinem «tengkongbailian 720» den grossen Auftritt.
Wir beginnen am Montag nach dem Turnier sofort mit der Aufarbeitung der Erkenntnisse und der Vorbereitung auf das Open in Baar, d.h. dem 2. Qualifikationsturnier 2025. Dort werden auch wieder zahlreiche internationale AthletInnen teilnehmen und für die Schweiz somit eine gute Standortbestimmung ermöglichen.
Jiayou!