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News 1, Chinareise 2015: Ein ganzer Strauss voller Eindrücke in den ersten zwei Tagen

Spruch des Tages einer Einheimischen an der Mauer: "Hey, dich habe ich aber lange nicht mehr hier gesehen!"

Der Kaiserpalast in Beijing: Auf den riesigen Plätzen mochte es diese Menschenmassen gut ertragen, bei den zuweilen schmalen Durchgängen sah es dann jeweils anders aus. Aber wie man sieht, passte das Kaiserwetter zum Kaiserpalast.
Ein sehr breites Panoramabild, bei dem man die Weite noch besser sieht.
Symbole wohin man schaut: Hier mit der Schildkröte ein Symbol für Langlebigkeit.
Ein Blick in einen Nebenhof zeigt aber, dass es nur unweit der ganz grossen Ströme auch mal beschaulicher zuging.
Die Löcher im Geländer zu Rahmen umfunktioniert.
Ein Zimmer im Inneren Hof, wo der Kaiser lebte mit einem Thron, flankiert von zwei Fächern als Symbole der Macht. Man sieht der Foto zum Glück nicht weiter an, unter welchem Kampf sie entstanden ist.
Lao Yu (der alte Yu als höflich-vertraute Anrede) ist unser deutschsprachiger Reiseführer in Beijing.
Hier der Blick vom Hügel aus dem Jingshanpark auf die Verbotene Stadt. Der Himmel war wesentlich blauer, als er hier erscheint. Aber man kriegt vom Fotoapparat nicht immer, was man sieht bzw. manchmal gehen gewisse Dinge auch beim Bearbeiten und Umwandeln verloren. Es gibt viele Möglichkeiten. Man möge mir dies, angesichts der fortgeschrittenen Stunde weit nach Mitternacht, verzeihen.
Nach dem Mittagessen des ersten Tages ging es auf eine «Rikscha-Tour» in den engen Gassen der Altstadt Beijings, Hutongs genannt. Eigentlich heissen diese Gefährte jedoch «san lu che», was soviel wie dreirädriges Gefährt bedeutet. Wir lernen dabei, wo die «Disziplin» für den übrigen Strassenverkehr seinen Ursprung hat.
Sehr speziell, und auf dieser Reise erstmals im Programm, war ein Mittagessen in einem dieser kleinen Hutongs, wo wir erstens sehr fein verköstigt wurden (gekocht in der dortigen, kleinen Küche) und zweitens nach dem Essen auch noch interessante Dinge über das Wohnen in Hutongs erfuhren. Dieses Hutong, das nicht viel grösser als auf dem Bild ist, wird tatsächlich noch bewohnt und zwar von der Tante der Gastgeberin.
Danach ging es weiter zum Tiantan, dem Himmelstempel, einem Wahrzeichen von Beijing.
Von etwas weiter entfernt betrachtet, sah der Tempel im Abendlicht aus wie auf dem Bild.
Am 4. Oktober fuhren wir weit in den Nordosten von Beijing, um die Mauer von Jinshanling zu besuchen. Der Name bedeutet so viel wie «goldene Gebirgskette». Dies ist ein typisches Bild von Jinshanling, wie sich die Mauer kilometerweit über die Bergkette zieht.
Beeindruckend und nicht immer ganz leicht einzufangen, ist die Steilheit, welche man dort antrifft.
Mit etwas Geduld schaffte man es auch heute, die Mauer ohne Menschen drauf hinzukriegen.
Zum Abschluss nochmals ein Bild zur Steilheit.
Am Abend fuhren wir ins rote Theater.
Dort sahen wir die Kung Fu-Show «The legend of Kung Fu».
Wir wurden den ganzen Abend von solchen Bildern verwöhnt.
Diese Bilder entstanden ohne Blitz (dafür wäre ich ohnehin zu weit weg gewesen). Aber ein lichtstarkes Objektiv und das Schrauben an der ISO-Zahl (1600) halfen, diese Bilder entstehen zu lassen.
Hier bereits das Schlussbild.

Wir kamen am 3. Oktober morgens um 5.18 Uhr nahezu planmässig in Beijing an. Dass China mit ganz anderen Dimensionen rechnet, wird der Gruppe jeweils schon beim Ausrollen klar: Die Maschine fährt rund 4 km bis zum Gate! Nach der Zollkontrolle trafen wir auf einen alten Bekannten: Lao Yu, welcher die Gruppe schon in früheren Jahren aufmerksam und fürsorglich betreut hat. Er hat u.a. in Worms Deutsch studiert, so dass sich alle gut mit ihm unterhalten können, denn nicht immer sprechen alle in der Gruppe Englisch (und einige Reiseleiter werden Englisch sprechen).

Nachdem wir uns im Hotel kurz frisch gemacht und umgezogen hatten, ging es bereits am Morgen ins Gewusel der vielen vor allem einheimischen Touristen beim Tian An Men-Platz (dem Platz des himmlischen Friedens, wobei der ja leider nicht immer friedlich war...) und dann zur Verbotenen Stadt, d.h. dem Kaiserpalast, der von fünf kaiserlichen Dynastien bewohnt worden ist. Für alle, welche zum ersten Mal in China waren, erlebten gleich mal live, was der Chinese unter "renao" (was so viel wie "belebt" bedeutet). Hierzu soviel: In Beijing gibt es ein Restaurant, dessen Markenzeichen die "Lautstärke" ist, d.h. Kellner schreien und der Lärmpegel ist generell sehr hoch. Das Restaurant sei immer voll. Auch das ein Hinweis, wie sehr der Chinese es laut und belebt mag. Immer wenn ich diese Massen sehe, kommt mir die Geschichte von Wang Lixia, einer Übersetzerin, in den Sinn. Wir luden sie 1998 zusammen mit Lehrer Yu für einige Wochen in die Schweiz ein. Bereits in der zweiten Woche meinte sie: "Wisi, hier ist es so langweilig, weil es einfach kaum Menschen auf den Strassen hat." Am darauffolgenden Samstag war zum Glück Streetparade in Zürich. Wir konnten sie dann glücklicherweise unserem Nachbarn anvertrauen, der sie dorthin mitnahm. In den Wochen bei uns habe ich sie nie mehr glücklicher erlebt, als nach diesem Anlass.

Trotzdem haben wir uns natürlich auch noch die Verbotene Stadt mit seinen gigantischen Plätzen und Palästen erlaufen und - wie immer in den letzten Jahren - den Kohlehügel im Jingshan-Park mit seiner traumhaften Aussicht über den Kaiserpalast erklommen. Nachher konnten wir erstmals in unsere Hotelzimmer, um danach zu unserem bereits zweiten (siehe Bilder) kulinarischen Highlight, der Peking-Ente, überzugehen. Überhaupt war dieses Essen eine Klasse für sich und es war klar, dass es die nächsten Essen, auch wenn wir in den allermeisten Fällen stets gut Essen, schwer haben würden. Erschlagen von einem Tag voller vielfältigster Eindrücke legten wir uns alle ziemlich k.O. (im Flieger schläft man ja in aller Regel nicht sehr viel) schlafen.

Heute dann ging es früh weiter zu einem der ganz grossen Highlights der Reise: Zum Mauerabschnitt von Jinshanling weit im Nordosten von Beijing. Nicht nur ich, auch viele Leute hier in Beijing halten dieses Mauerstück für das Schönste überhaupt, auch wenn all die andern ebenfals einen Besuch wert sind. Leider mussten wir uns dieses einmalige Highlight hart erarbeiten: Offenbar hatten Abertausende Bewohner von Beijing dieselbe Idee oder wenigstens dieselbe Richtung vor Augen. Die Anreise dauerte dadurch mindestens eine Stunde länger als üblich. Zudem: Auch in Jinshanling zieht der Kommerz spürbar an. Hier war bis vor Kurzem noch Beschaulichkeit pur und nur ein paar verlorene Stände standen den Touristen zur Verfügung. Jetzt wurde da ein grosses Tourist Center an den Eingang hingebaut. Insofern scheint der Hunderte von Millionen schwere Bau der Wasserstadt beim nur wenige Kilometer entfernten Mauerabschnitt von Simatai, wo die Mauer sich über eine atemberaubende Bergflanke hochzieht, positive Auswirkungen für Jinshanling zu haben. In Simatai wurde der Weg zur Mauer regelrecht verbaut. Man braucht jetzt mit Bus (Vorschrift!) und danach zu Fuss durch die Wasserstadt wohl gegen 45 Minuten bis man überhaupt am Weg an den Fuss der Mauer steht. Von da geht es aber doch noch ein schönes Stück bergauf, bis man dann wirklich da ist. Diese Hindernisse gibt es in Jinshanling (noch) nicht und der wenige Platz im engen Tal lässt hoffen, dass dies so bleibt. Insofern war der Besuch heute bei herrlichem Herbstwetter immer noch das, was er in Jinshanling immer war: Einmalig und ergreifend. Obwohl ich schon oft da war, freue ich mich jedes Mal von Neuem auf diesen Ausflug.

Wie beschaulich Jinshanling ist, beweist folgende kleine Begebenheit: Beim Abschnitt von Jinshanling gibt es immer wieder Einheimische, welche mit den Besuchern mitgehen, um sie zu begleiten und natürlich in der Hoffnung, etwas verkaufen zu können. Sie geben aber auch gerne Tipps zu Abkürzungen bezüglich der schnellsten Rückkehr zum Parkplatz und präzise Angaben zu den besten Fotopositionen. Heute sind diese Einheimischen offenbar vom Staat organisiert; früher waren sie meines Wissens privat unterwegs. Wie auch immer: Als ich heute beim steilen Aufstieg zur Mauer auf so eine Einheimische traf, drehte diese sich um und meinte sofort: "Hey, dich habe ich aber auch schon lange nicht mehr hier gesehen!" Ich war überascht und sagte, sie könne sich doch nicht wirklich an mich erinnern. "Doch, doch, du bist doch immer mit deiner Gruppe nach Simatai gelaufen." Tja, wo sie Recht hat... Nur als Beispiel dafür, WIE beschaulich das hier früher noch zuging.;-)

Danach fuhren wir leider erneut mit viel Verkehr zurück, so dass wir zum einen das für heute geplante Vogelnest (das Olympiastadion) streichen und zum andern einen unplanmässigen WC-Halt in einer ziemlich verlassen scheinenden Tankstelle einlegen mussten. So hat die Gruppe immerhin schon mal mit SO einer Toilette Bekanntschaft geschlossen. Man muss in solchen Begebenheiten immer auch das Positive sehen.

Nach dem Abendessen ging es in die seit Jahren in Beijing laufende Show "The legend of Kung Fu" im Roten Theater, welche märchenhaft vom Shaolin-Kloster handelt und die Geschichte von Chun Yi, einem kleinen Jungen, der später zum Abt wird, erzählt. Die Show hat für die meisten Geschmäcker etwas, wobei ich natürlich stets bei allen Kampfszenen (und davon hat es eine ganze Menge), aber auch bei den Einzelformen, besonders konzentriert hinsehe.

Morgen ist nun unser freier Tag in Beijing, so dass alle irgendwo und irgendwie auf eigene Faust unterwegs sein werden. Ich selber werde zu den üblichen Orten fahren, Schuhe und Waffen einkaufen sowie "Gwändli" bestellen. Am Dienstag geht es dann weiter nach Guilin und Yangshuo, bevor wir uns in die Reisterrassen von Longji stürzen. So melde ich mich dann frühestens von Yangshuo mit seinen Gugelhopfbergen wieder. ich bedanke mich bei allen, welche seit Jahren diese Texte mit Interesse verfolgen.

Hier geht es direkt zu den News Nr. 2.

Von etwas weiter entfernt betrachtet, sah der Tempel im Abendlicht aus wie auf dem Bild.