Fast die ganze Gruppe wollte sich am Abend Shufeng Yayun-Teehaus, innerhalb des Volksparks, unweit des Hotels, eine Abendunterhaltung, welche auf der Sichuan Oper basiert, anschauen. An sich muss man sich dabei eher ein Variété-Theater mit vielen, sehr abwechslungsreichen Nummern, vorstellen.
Herausragend und wohl auch im Westen eher bekannt, ist das Handschattenspiel. Eine Darstellerin formt mit ihren Händen hinter einer Leinwand im Lichtstrahl eines Beamers faszinierende Figuren.
Weiter gibt es die Marionettenspielerin, welche mit der Puppe selber auf der Bühne steht, d.h. sie ist nicht, wie bei uns die Regel, unsichtbar, sondern man sieht, was sie macht.
Höhepunkt ist aber stets eine Disziplin, die sich "bianlian" nennt. "Bian" heisst "wechseln" und "lian" ist das "Gesicht". Dabei erscheinen maskierte Darsteller, welche mit unglaublichem Geschick in gefühlten Millisekunden die Maske wechseln, ohne dass man genau sieht, wie sie es machen. Es kommt sogar vor, dass sie ganze Kleidungen wechseln. Es ist eine Illusion, klar, aber eine gerade auch fürs westliche Auge ungewohnte, sehr interessante und unterhaltsame.
Das Teehaus war ein Bijou und wir assen dort während der Vorführung Jiaozi (Teigtaschen). Leider waren wir etwas weit hinten, so dass die Aufnahmebedingungen sagen wir es mal so: Herausfordernd waren. Aber trotzdem möchte ich euch die Aufnahmen nicht vorenthalten, damit ihr eine Idee davon bekommt, was da abging.