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News 14, Chinareise 2018: Leshan, mehr als nur der grosse Buddha

Verkehrsinfarkt legt Bootsfahrt lahm

In Leshan, nur ca. 1 Stunde mit der Schnellbahn von Chengdu entfernt, steht der Buddhismus im Zentrum. Zunächst sahen wir uns diesen Tempel an. Am Eingang wird man von furchterregenden Figuren begrüsst.
Das ist ein »jingang«, ein Wächter Buddhas. Alle diejenigen, welche Chenstil machen, kennen die Bewegung »jingang dao dui«, was etwa mit »der Wächter Buddhas stampft den Mörser« übersetzt werden kann. Im nächsten Training möchte ich also DIESE Muskeln und DIESEN Gesichtsausdruck beim Ausführen der Bewegung sehen.;-)
Der mehrteilige Tempel war sehr interessant und vor allem auch nicht nur ein Museum.
Denn hier scheint es tatsächlich Buddhisten zu geben, welche ihren Glauben leben. Wir haben sie auf dem Bild dabei beobachtet, wie sie in ihrem eintönigen Singsang immer und immer wieder ihre Mantras sprachen. Vorne sass ein Taktgeber.
Wenn man es nicht versteht, ist es einfach eine faszinierende Skulptur.
Draussen vor dem Tempel befindet man sich auf der Höhe der Hauptattraktion. Die auf dem Bild zu sehenden Personen sind nur ein Teil derjenigen, welche bereits morgens anstehen, um zu den Füssen des Buddhas hinunterzulaufen.
Das ist er: Der grosse Buddha (»dafo« genannt). Die Menschen daneben können als Grössenvergleich dienen. Es ist der grösste sitzende Buddha der Welt (71 m hoch).
Ein Blick hinunter zeigt: Das wollen und müssen wir uns nicht antun. Erst oben anstehen und dann im Stau steckenbleiben: Nein danke!
So gingen wir weiter in einen neuen Park, den man 1989 zu konstruieren begonnen und 2015 eröffnet hatte. Auch dabei geht es um Höhlen, Sandstein, Skulpturen und - natürlich - vor allem auch um den Buddhismus.
Da Chinesen immer Bilder machen mit Menschen drauf, habe ich hier die Gelegenheit ergriffen, damit man einen Grössenvergleich hat. Unglaubliche Figuren, die man da aus dem Stein gehauen hat!
So ging es weiter...
...bis wir in dieser Höhle zwischenlandeten.
Dann sahen wir diesen 31 m hohen sitzenden Buddha.
Zum Schluss kamen wir hinter den Füssen dieses 51 m hohen Buddhas heraus. Beeindruckend war alleine schon die Dimension dieser Höhle. Wiederum bedanke ich mich bei einer unbekannten Chinesin, welche, dank des Posens für ihren Freund, zum Grössenvergleich herhalten kann.
Danach fuhren wir zum Wuyou-Tempel, der wenig besucht wird, aber im Ticket des grossen Buddhas inbegriffen ist. Da oben wird man regelmässig von...RUHE empfangen. Der Tempel wird gerade restauriert, aber er bietet weiterhin seine schönen Ecken.
Der Innenhof des Tempels (inkl. Mönch).
Dies ist der Eingang zur 1000-Arhats-Halle. Arhats sind so etwas wie buddhistische Engel. Leider durfte man drinnen nicht mehr fotografieren.
Ein letzter schöner Blick über einen der Flüsse, welche sich in der Gegend von Leshan vereinigen.

Im Jahr 713 nach unserer Zeitrechnung begann der Mönch Haitong mit dem Herausmodellieren des grossen Buddhas in Leshan. Im dortigen Gebiet kommen drei Flüsse zusammen. Dies führte dazu, dass die Gegend regelmässig durch Hochwasser überschwemmt wurde. So hoffte Haitong, dass Buddha danach die umliegenden Äcker und Wiesen vor diesen Naturkatastrophen schützen könne. Das Werk wurde erst 90 Jahre später und somit nach dem Tode von Haitong zu Ende gebracht.

Der grosse, sitzende Buddha erreicht eine Höhe von 71 Metern und er besitzt sogar ein internes Entwässerungssystem. Die Flüsse haben sich  danach offenbar tatsächlich beruhigt. Man vermutet aber, dass dies durch die vielen in den Fluss geworfenen Materialien, vor allem natürlich Sandstein und offenbar sogar Säulen passiert ist. Diese hätten den Fluss neu modelliert.

Nach dem grossen Buddha liefen wir weiter bis zum nächsten Tor, dem Eingang des Parks namens "Oriental Buddha Park". Dieser wurde 1989 begonnen und im Jahre 2015 eröffnet. Das Gute an diesem Park: Man muss separat bezahlen, was viele nicht tun und schon hat man Ruhe. Wer in diesen Park geht, der interessiert sich vor allem für die Höhlen mit den faszinierenden Skulpturen. Auch wenn sie zweifelsohne mit moderneren Mitteln als damals bei Haitong erstellt worden sind, sind es immer noch tief beeindruckende Kunstwerke.

Danach fuhren wir zum Wuyou-Tempel, ebenfalls wenig besucht, obwohl er im Ticket zum grossen Buddha inbegriffen ist. Aber man braucht fast ein Fahrzeug, um dahin zu kommen. Wir fuhren ja am Morgen mit der Gaotie (Schnellbahn) in einer Stunde von Chengdu Ost nach Leshan. Trotzdem beorderten wir unseren Bus nach Leshan, damit wir flexibel bleiben und vor allem auch wieder nach Hause kommen, denn die Gaotie war keine Option mehr. Alle Tickets waren ausverkauft.

Als wir nach dem Wuyou-Tempel zum Mittagessen fahren wollten, hatte die Stadt infolge eines Unfalls bereits einen Verkehrsinfarkt erlitten. Nichts mehr ging und wir standen eine gefühlte Ewigkeit im Stau. Damit wir aus dem Stau rauskamen, fuhren wir auf den Parkplatz eines Restaurants an der Strasse und fragten, ob sie Essen für 27 Personen machen könnten. Das konnten sie! Nach dem Essen war leider der Stau immer noch da, so dass wir schweren Herzens auf die Ansicht des Buddhas von der Flusseite aus verzichten mussten. So fuhren wir nach Chengdu.

Am Abend gab es Feuertopf, eine Spezialität aus Sichuan. Diese ist demzufolge der Ursprung des bei uns bekannten Fondue Chinoise. Dabei trafen wir auch auf unseren langjährigen Reisepartner, Herr Shi, welcher die nächsten Tage unsere Gruppe begleiten sollte. Er ist nach wie vor ein Gemütsmensch, den kaum etwas aus der Ruhe zu bringen scheint. Wahrscheinlich muss man so werden, wenn man in China über Jahrzehnte lang erfolgreich Reisen organisiert.

Diejenigen, welche zum ersten Mal in China waren, haben nun erlebt, wie es in China an einem Feiertag, dem Qingmingjie, an einem Ort wie Leshan zu- und hergehen kann. Also manchmal brauchen die Chinesen dazu nicht einmal einen Feiertag...

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Das ist er: Der grosse Buddha (»dafo« genannt). Die Menschen daneben können als Grössenvergleich dienen. Es ist der grösste sitzende Buddha der Welt (71 m hoch).