Besuche uns auf Youtube  Besuche uns auf Instagram
Wushu Akademie Schweiz
CH-5035 Unterentfelden
+41 62 724 05 05 | info[at]wak.ch

News

Mehr...

News 3, Chinareise 2018: Huangshan, der Berg der Berge Chinas

Immer noch ein faszinierendes Gebirge!

Der Grund, warum ich Huangshan als einen der wenigen Berge Chinas jeweils besteige, liegt in seiner Andersartigkeit. Einer Gruppe Schweizern, welche naturgemäss eine Affinität zu Bergen hat, möchte ich, wenn überhaupt, einen Berg nur zeigen, wenn er zu Bekanntem etwas Neues bietet. Das ist beim Huangshan klar gegeben.
Der Huangshan ist berühmt für seine Kiefern, die auch dafür sorgten, dass es grüne Pflanzen auf dem Berg hatte. Ansonsten waren wir jahreszeitlich mit Ende März noch zu früh für Grün und Blüten. Letzte Woche hat es zum letzten Mal geschneit.
Berge und Kiefern, seit Menschengedenken eines von vielen typischen Kernelementen in der chinesischen Landschaftsmalerei.
Wir fuhren mit der Yuping-Gondel auf den so genannten hinteren Berg, wo wir uns beim Beihai-Hotel für ein Gruppenbild aufstellten, natürlich mit Blick ins Beihai (Nordmeer).
Am Nachmittag wanderten wir ins Xihai (Westmeer).
Jürg, unser Architekt, wunderte sich schmunzelnd über die Sicherheitsvorschriften auf dem Berg, denn...
...von dort oben sah es so aus.
Nicht weit davon entfernt wies uns die Führerin auf diese Brücke hin. Man schaue sich die Höhe des Brückengeländers an.
So sieht es vom Weg her aus und natürlich ist da unten noch lange kein Boden.
Das war der Kaffee, den Fränzi sich nach der intensiven Wanderung mit integrierter Höhenangst-Therapie gönnte. Herrliches Bild der typischen Huangshan-Kiefer, welches der Barkeeper in den Schaum zauberte.
Sonnenaufgang in der Nähe des Löwenhügels. Dieses und die nachfolgenden Bilder wurden mit »exposure blending«, was so viel heisst, wie Belichtungsvermischung, zusammengefügt. Man nimmt aus einem Bild den Vordergrund und aus dem andern den Himmel, um es einfach zu erklären. So hat man im Idealfalle keine Unter- bzw. Überbelichtungen.
Bei diesem Sonnenaufgangsbild ist nichts schief gelaufen. Das Bild ist speziell entwickelt, um ihm diesen Touch zu geben.
Kein Ausflug auf den Huangshan ohne ein Bild eines der berühmten Träger. So ein Träger schleppt bis zu 100 kg. Einer oben auf dem Berg liess es mich mal versuchen. Das Gewicht brachte ich noch knapp vom Boden, aber sich damit fortzubewegen, wäre unmöglich gewesen. Sie schleppen einfach alles, was von A nach B muss. Ich versuchte mich an Zement. Beeindruckend, diese Träger, und gleichzeitig nachdenklich machend.

Am Mittwoch, den 27. März, begann unser Zweitagesausflug auf den Huangshan. Wir wählten, wie bereits früher, Huangshangshi (Huangshan-Stadt) als Basis. Dort liessen wir auch unser grosses Gepäck für eine Nacht zurück, um auf dem Berg zu übernachten. Auf diese Weise hat man einfach mehr Zeit und Ruhe. Vor allem sind jeweils ab ca. 15.30 Uhr die Tagestouristen, welche in ganzen Horden mittels mittlerweile vier Bergbahnen über den Berg herfallen, wieder weg. Von Huangshanshi dauert es mit dem Bus rund eine Stunde bis zur Busstation, wo Busse warten, um die Touristen zu den Bergbahnen zu bringen. Dort muss man also umsteigen.

Wir wollten die Gruppe eigentlich aufteilen und mit einer Gruppe den mit fast 1900 m hohen Lian Hua Feng (Lotosblüten-Gipfel), den höchsten Berg in Huangshan, besteigen. Aber der war geschlossen. So gingen wir gemeinsam los und erkundeten verschiedene Ecken des weitläufigen Gebirges. Das ganze Gebiet hat ein paar Dutzend Gipfel, so dass sich, wenn man sich mal genügend weit von den am leichtesten zugänglichen Orten entfernt hat, auch mal Ruhe einstellt. In China eine Plage sind die Guides mit den Lautsprechern. Als Europäer kann man sich kaum daran gewöhnen. Wenn sie denn stören, sage ich es ihnen auch. Die meisten verstehen es und scheinen diese Bitte nicht zum ersten Mal zu hören. Einige bleiben aber hartnäckig.

Am Nachmittag ging es dann ins Xihai, eine der schönsten und spektakulärsten Ecken des Gebietes, wo es auch mal steil und eng wird. Dort konnten dann alle nach Gutdünken herumwandern, um sich am Abend wieder im Hotel zu treffen. Gewöhnungsbedürftig für alle, welche zum ersten Mal einen Berg in China besteigen, sind die zahlreichen in den Felsen gehauenen Treppenstufen.

Im Xihai spielte sich übrigens folgende Begebenheit ab: Ein Chinese hatte mitbekommen, dass ich einigermassen Chinesisch kann. Darum sagte er: "Pengyou!", also "Freund", und wollte dann wissen, woher ich komme. Als er hörte, dass ich aus der Schweiz bin, sagte er, was gefühlt 90% aller Chinesen dann sagen: "Hao difang!". Das heisst wörtlich "guter Ort". So bewundernd, wie sie es sagen, kommt es eher rüber wie "coole Gegend". Dann zählen sie normalerweise auf, was ihnen Positives zur Schweiz einfällt. Da kommen regelmässig die Uhren und die Schokolade vor. Viele erwähnen aber auch die schöne Landschaft und der Herr hier kannte sogar die Alpen, was eher selten vorkommt. Das Image der Schweiz in China, so erlebe ich es jedenfalls, ist durchaus positiv.

Die Nacht verbrachten wir im Shilin-Hotel, wo uns tatsächlich Stiebel Eltron-Heizungen Wärme spendeten. Am nächsten Morgen um 5.30 Uhr stiegen wir hoch zu den Hügeln hinter dem Hotel. Zusammen mit vielen anderen, welche die Nacht ebenfalls auf dem Berg verbracht hatten, wollten wir den Sonnenaufgang erleben. Die besten Plätze sind aber um 5.30 Uhr in aller Regel bereits belegt. Der Sonnenaufgang fand kurz nach 6.00 Uhr statt. Es war ein anständiger Sonnenaufgang. Im Laufe des Morgens ging es dann wieder den Berg runter und weiter nach Hongcun. 

Rosmarie fasste die zwei Tage in einem Satz völlig korrekt wie folgt zusammen: "Wenn man wissen will, wo sich all die Maler ihre Inspirationen geholt haben, dann war es u.a. auf diesem Berg."

PS: Im Oktober geht die neue Schnellbahn von Hangzhou her auf. Wir waren jetzt unter der Woche und nicht während der Hochsaison auf dem Huangshan. Da stellt sich schon die Frage, was dieser Berg noch ertragen kann.

Hier geht es direkt zu den News Nr. 4

Das war der Kaffee, den Fränzi sich nach der intensiven Wanderung mit integrierter Höhenangst-Therapie gönnte. Herrliches Bild der typischen Huangshan-Kiefer, welches der Barkeeper in den Schaum zauberte.