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Wushu Akademie Schweiz
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News 5, Chinareise 2015: Pittoreskes Städtchen in Maos Heimatprovinz Hunan

Trotz allem Kirmes findet man in der schön erhaltenen Altstadt ruhige und beschauliche Ecken

Das ist eine relativ neu eröffnete Raststätte auf der Autobahn von Guilin nach Changsha. Wie man sieht, waren nur wir hier zugegen. Das Wirteehepaar war noch mit ihrem Verkaufsstand draussen beschäftigt und die «Kantine» geschlossen, als wir eintrafen. Es war schon spannend zu sehen, wie rasch diese beiden uns ein Essen auf den Tisch zauberten, das nicht mal schlecht war und uns alle satt machte.
Das ist die riesige Küche der "Kantine". Im Vordergrund sieht man Lao Shen, unser Reiseführer seit wir in Guilin angekommen sind, wie er in der Küche zum rechten sieht. Offenbar rechnet man hier noch mit einem Zuwachs an Besuchern, denn obwohl die Autobahn nun schon zwei Jahre offen ist, fehlt noch ein Stück, welches nächstes Jahr eröffnet werden soll. Der Inhaber sagte mir, er hoffe, dass dann mehr Besucher kämen. Auch für mich war das Essen in einer Autobahnraststätte eine neue Erfahrung.
Das ist die Altstadt von Fenghuang, aufgenommen aus dem 7. Stock unseres Hotels.
Und so lieblich sieht es dann von der Altstadt her aufgenommen aus.
Das sind die berühmten Stelzenhäuser, von denen es aber nur noch wenige gibt.
Kreative Fassade an einem Restaurant in Fenghuang, als wolle man uns mitteilen, dass hier schon viele etwas getrunken hätten.
Der Markt, gleich ausserhalb der kontrollierten Zone der Altstadt, der mit seinen vielen Farben nicht nur für den Fotografen anziehend wirkt.
Wie wir, suchen auch die Chinesen für ihre Hochzeitsfotos die ihrer Meinung nach schönsten Orte aus. Oft mieten sie diese Kleider dann für einen Tag und machen nur Fotos. Die eigentliche Feier findet dann an einem andern Tag statt. Der junge Mann, welcher für das Licht zuständig war, warf ständig Kontrollblicke in die Runde. Ich erwischte genau den Moment eines solchen.
Wie gesagt, in den ruhigen Ecken fand man beim herumschlendern immer wieder Schweizer. Hier sieht man Peter und Hildegard offenbar an einer Fotobesprechung.
Oben, ziemlich genau in der Mitte des Bildes, sieht man unser Hotel.
Nochmals Fenghuang, jetzt kurz vor Sonnenuntergang.
Nur einige Minuten später sah man nur noch die Sonne und einige Boote unter der Brücke durchfahren.
Danach sieht Fenghuang SO aus!
Da der Fluss oft spiegelglatt ist, wirkt er gerade in der Nacht wie ein Spiegel.
Im Bild eine ganze Häuserzeile von Fenghuang.
Hier nochmals die Stelzenhäuser, dieses Mal jedoch in der Nachtansicht.
Das ist die erste Foto aus Dehang, einem Miaodorf, welches ich selber auch noch nie besucht hatte. Die Tradition wolle es so, dass die Dorfbewohner ein Lied singen und wir ihnen als Antwort auch eines singen. Danach dürfen wir rein. Ich habe mich sehr zurückgehalten, nicht dass uns allenfalls noch der Eintritt verwehrt würde oder wir allenfalls auf die Felder strafarbeiten gehen müssen.
Dann gab es drinnen, wie es in China an solchen Orten schon fast unvermeidlich ist, eine Show.
Ich kurvte jedoch schon bald im Dorf herum und versuchte etwas vom Alltag im Dorf zu erhaschen. Und siehe da: Schon nach kurzer Zeit fand ich diese Frau mit ihren Jungs (was übrigens bei den Minderheiten in China nicht undenkbar ist, weil für sie die Einkindpolitik nie galt) beim Wäschewaschen. Wie lange wird sie sich das wohl noch «antun»?
In Dehang treffen sich drei Flüsschen aus drei Richtungen. Hier stieg ich im ersten «Canyon» ein und ging einfach etwas weiter hoch. Bald sah ich diese abgeerntete Reisterrasse. Die «Storzen» werden später untergepflügt und im Frühjahr wird neuer Reis gepflanzt.
Mein kurzer Spaziergang ging weiter dem Wasserlauf nach, wo ich nur unweit des Wäschewaschens auf diese Entenkolonie stiess.
Angesichts der diversen Vorfälle in der Schweiz mit Kühen endet meine Reise hier. Ich weiss, das ist keine Schweizer Mutterkuh, aber versuchen wollte ich es trotzdem nicht.
So stieg ich in jeden Canyon hinein und liess mich von der schönen Landschaft davon tragen. Aber auch hier sahen wir unbearbeitete Terrassen. Es wäre ein interessante Frage, ob dies auch hier im Zusammenhang mit der grossen Landflucht steht.
Nochmals ein Bild aus einer Schlucht, dieses Mal jedoch in Richtung von Dehang. Die Bauern versuchten offenbar jeden Quadratzentimeter Land im engen Tal auszunutzen.
Spannend fand ich hier das Fischernetz, welches gleich zwischen der Normalwäsche hängt.
Auch die Touristen kriegen hin und wieder Hunger, vor allem bei diesen vielen Leckereien in China.
(Ja, ich weiss, die Foto ist nicht ganz scharf, aber es sollte reichen, um euch «gluschtig» zu machen; in der alten Auflösung auf der alten Homepage sah man das noch nicht so gut...).
Am Dorfrand sahen wir noch diese junge Dame, welche die Landschaft von Dehang festzuhalten versucht. Ich habe solche junge Kunststudentinnen schon oft an diesen und ähnlichen Orten gesehen. Sie lassen sich auch gerne dabei fotografieren. Im Hintergrund sieht man noch unseren Reiseführer, Lao Shen, der uns morgen Nachmittag verlassen wird. Wir hatten mit ihm zusammen eine schöne Zeit und er führte uns zielsicher um alle Hürden in Yangshuo, Longsheng und Fenghuang herum.
Auf einem Geländer sahen wir dann noch diese Gottesanbeterin, welcher sogar ein eigener Wushu-Stil gewidmet ist, Tanglangquan. Traditionell die besten Tanglangquan-Kämpfer kommen aus der Provinz Shandong.
Der Reis wird nach der Ernte ausgelegt und getrocknet.
Das ist mein Abschlussbild aus Dehang, einem Miao-Dorf in einer sehr schönen Landschaft und einem zumindest noch sichtbaren Dorfleben. Es geht nun morgen weiter nach Lijiang in der Provinz Yunnan.

In der autonomen Präfektur von Xiangxi, welche vor allem die Minderheiten Tujia und Miao beheimatet, liegt Fenghuang-County (Fenghuang = Phönix), ein unter Chinesen sehr beliebtes Reiseziel, welches in mehrerer Hinsicht auch so rüberkommt. Es liegt etwas fernab von den grossen übrigen Touristenströmen und ist nicht ganz einfach zu erreichen. Wir kamen von Longsheng, viele hingegen kommen über Zhangjiajie, wo sie sich in aller Regel zunächst die Bergregion ansehen, welche zum Film "Avatar" einige Inspirationen bezüglich der Landschaft geliefert haben soll. Danach fahren sie in ca. 3.5 Stunden mit dem Bus hierher.

In Fenghuang ist es denn bis tief in die Nacht laut und renao ("belebt", aber im chinesischen Sinne; ich schrieb schon in einer früheren News davon). Ausgerichtet ist man überwiegend auf den chinesischen Tourist, welcher gerade zu den nationalen Feiertagen in Massen einfällt und der eben schnell mal ein, zwei Tage hier verbringt. Die Hotels bieten nur ein etwas schmales, chinesisches Frühstück (welches ich hier mit Früchten vom Markt und Baozi, feinen Teigbällchen mit Schweinefleisch drin) aufzupeppen versuche. Dann gibt es nur zu einer beschränkten Zeit warmes Wasser (19 - 9 Uhr) und auch sonst bietet das Hotel keine zusätzlichen Services.

Immerhin hat es Wifi. Tönt nicht sehr einladend, ich weiss und trotzdem haben wir es gewagt, denn das Städtchen hat auch Charme, scheint wirklich einer Kulisse wie aus einem chinesischen Film vor 500 Jahren entsprungen zu sein. Das Hotel hat eine hervorragende Lage mit Sicht auf die Altstadt, so dass man in wenigen Minuten unten am Fluss ist und die vielen Bilder in sich aufsaugen kann. Zudem hat das sehr gut erhaltene Städtchen durchaus seine ruhigen Ecken, wo man dann auch wenig überraschend immer wieder auf Schweizer stiess... Es scheint hier keine oder kaum andere Ausländer zu geben. Gerade wie die Stadt sich am Abend präsentiert, ist einmalig und muss man vor Ort erlebt haben. Des Weiteren sind die Ferien zum Nationalfeiertag, an dem ganz China unterwegs scheint, seit dem 7. Oktober vorbei und der Strom an Touristen hat spürbar abgenommen.

Nach der sanften Landung in Beijing, wo noch vieles an den Westen erinnert, das Hotel sehr gut war und man den Umgang mit Westlern gewohnt waren, ist es auf unserer Reise zunehmend chinesischer geworden. Annelies sagte schon gestern, als wir hier in Fenghuang zum Abendessen spazierten, SO habe sie China eigentlich erwartet. Aber hier mit einer Reisegruppe eine Chinareise zu starten, wäre wohl eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Heute Morgen fuhren wir dann noch zu einem Miao-Dorf namens Dehang ca. 1.5 Stunden mit dem Bus von Fenghuang entfernt. Die dortige Landschaft erinnerte mich doch bereits wieder an Zhangjiajie (siehe meine ausführlichen Berichte darüber auf der Homepage von letzten Oktober/November 2014) und tatsächlich liegt das Dorf auf dem Gebiet von Wulingyuan. Dort sollen immer noch 100 Familien mit ca. 400-500 Menschen leben und arbeiten. Nebst dem üblichen Markt-Krimskrams kann man tatsächlich Einblicke erheischen in das tägliche Leben der dort verbliebenen Menschen.

Ein Schrecken ereilte mich, als ich am Abend des 9.10. erfuhr, dass wir - nicht wie ursprünglich recherchiert und leider nicht ganz ausreichend durch meine Partner (welche allerdings ansonsten einen hervorragenden Job machen) gegengecheckt - von hier nach Changsha, wo morgen unser Flug um 16 Uhr nach Lijiang abheben soll, inkl. kurzes Mittagessen ca. 8 h unterwegs sein würden (vorgesehen war etwas mehr als die Hälfte der Zeit). Wir konnten mit viel Telefonieren und Organisieren erreichen, dass wir morgen mit der Gaotie, der Schnellbahn von Huaihua (ca. 1 h von hier) nach Changsha fahren. Dort werden wir abgeholt und zum Flughafen gebracht. Die Gaotie braucht für die Strecke von Huaihua nach Changsha rund eine Stunde und vierzig Minuten. Auch wenn es mit etwas Mehrkosten verbunden ist, bin ich sehr dankbar, dass alle Beteiligten dieser Lösung zugestimmt haben. Die Gruppe freut sie sich sogar sehr, dieses Verkehrsmittel auch noch kennen zu lernen.

So war Fenghuang ein würdiger Abschluss unserer ersten acht Tage in China. Wir haben mit Yangshuo und seinen Gugelhopfbergen, Longsheng mit seinen Reisterrassen und der malerischen Altstadt von Fenghuang tiefe Eindrücke mitnehmen dürfen, die uns noch lange begleiten werden. Morgen geht es nun also nach Lijiang in der Provinz Yunnan, wo wir bereits am Folgetag nach Zhongdian im Vorland von Tibet aufbrechen werden.

Hier geht es direkt zu den News Nr. 6.

Das sind die berühmten Stelzenhäuser, von denen es aber nur noch wenige gibt.