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News 6, Chinareise 2015: Reisen mit der Gaotie bei 299 km/h!

Changsha oder ein Abbild Chinas

Hier unsere Gaotie bei der Einfahrt in den neuen Schnellbahn-Bahnhof von Huaihua.
Ein Bild aus dem Magazin, welches im Zug auflag mit Bildern und Hinweistexten, über was man doch bitte im Zug alles unterlassen solle...Dabei will ich nicht mal mit dem Finger nach China zeigen, denn manchmal hat man das Gefühl, auch in Schweizer Zügen wären solche oder ähnliche Bilder nicht immer ganz unangebracht.
Hier der Beweis: Die Anzeige mit der laufenden Geschwindigkeit!
Ein Bild bei der Anfahrt auf Changsha.
Irgendeine gesichtslose Vorstadt, an der weiterhin gebaut wird. Links im Bild die Nase einer andern einfahrenden Schnellbahn. Es handelt sich um einen Schnappschuss aus dem fahrenden Zug ohne Anspruch auf künstlerischen Wert.
Der Schnellbahn-Bahnhof von Changsha, mit zahlreichen Geleisen. Es ist unglaublich, wie viele Schnellbahnkilometer da in China in den letzten Jahren neu gebaut worden sind. Aber das gilt letztlich für sämtliche Infrastrukturbauten. In Beijing entsteht im Süden der Stadt ein Flughafen, der - einmal fertig gebaut - zu den grössten der Welt zählen wird. Es gibt zahllose weitere Beispiele, wie viel China investiert und wir als Gruppe sehen das praktisch jeden Tag.

Am 12. Oktober traten wir die lange Reise nach Lijiang an. Sie war für mich in der Planung schon schwierig gewesen, weil ich sie selber noch von Fenghuang aus angetreten bin. Selbst meine Partner in China hatten keine Erfahrungen mit dieser Reise. Bereits im Newsletter Nr. 5 habe ich beschrieben, wie wir den ursprünglichen Plan verworfen haben, alles mit dem Bus zu machen. Das wäre einfach zu viel verlangt gewesen. In Windeseile organisierten wir alles um und konnten der Gruppe dadurch eine kleine Freude bereiten.

So fuhren wir am Morgen etwas mehr als eine Stunde mit dem Bus nach Huaihua, einer Stadt, die auch mir völlig unbekannt war und bestiegen dort pünktlich um 10.39 Uhr die Gaotie, eine Wortkreation aus "Gaosu" (hohe Geschwindigkeit) und "Tielu" (Eisenbahn oder wörtlich "Eisenstrasse"). Diese Gaotie gibt es dort erst seit dem Frühjahr des letzten Jahres, so dass niemand daran gedacht hatte, dass dieses Verkehrsmittel unsere Reise nach Changsha und Lijiang sehr erleichtern würde. Lao Shen, unser Freund und Reiseführer seit Yangshuo fuhr mit dem Busfahrer und dem Gepäck in etwas mehr als sieben Stunden und ohne Mittagessen nach Changsha, um uns dort abzuholen und an den Flughafen fahren zu lassen. Denn Lao Shen selber verliess uns in Changsha. Er fuhr, ebenfalls mit der Gaotie, zurück nach Guilin. Der Flug war um 15.35 Uhr und wir erreichten ihn gerade eben noch so.

Auf der Fahrt mit der Gaotie erreichten wir eine Höchstgeschwindigkeit von 299 km/h. Es ist ein sehr angenehmes Verkehrsmittel, weil es natürlich nicht rumpelt, sondern wie auf einem Kissen dahingleitet. Unwirklich war manchmal, wenn man einfach so quer durch all die Landschaften raste. Es konnte sein, dass man zu einem Tunnel herausschoss, ein paar Reisfelder unter der Bahn sah und es gleich wieder in den nächsten Tunnel ging. Immer wieder sah man auch, was allen in der Gruppe längst aufgefallen ist: China scheint eine einzige Baustelle zu sein. Da wird gebaut, was das Zeug hält. Es ist atemberaubend, aber auch beängstigend, wenn man sich ausrechnet, was das für Folgen hat. Aber man kann all diesen Menschen den Fortschritt letztlich nicht vorenthalten. Allenfalls gäbe es noch die Möglichkeit zu diskutieren, wie denn dieser Fortschritt genau auszusehen hätte und ob das immer ein Fortschritt ist.

In Lijiang empfing uns der gleiche Reiseführer wie 2012, Herr Huang bei schon empfindlicher Kälte. Wir waren alle müde und erschlagen. Zum Glück hat man auch hier seit dem letzten Mal investiert und es gibt nun eine Autobahn vom Flughafen in die Stadt, so dass die Reise nur noch 40 Minuten dauert. Das Wangfujing-Hotel ist ein sehr schönes Hotel, welches aber leider seine Heizung noch nicht eingeschaltet hat. Ein typisches Phänomen für China: Es ist einfach noch nicht Heizsaison. Wie lange man so einen Blödsinn nicht aufrecht erhalten kann, darauf kann man gespannt sein. Denn bereits in Zhongdian (siehe den kommenden Newsletter) wurde die Heizung auf unseren Wunsch sofort angestellt.

In Lijiang gab es dann aber ein hervorragendes Abendessen, bevor es dann am Folgetag nach Zhongdian auf 3'300 m.ü.M. ging. Von da dann mehr im nächsten Newsletter.

Hier geht es direkt zu den News Nr. 7

Hier unsere Gaotie bei der Einfahrt in den neuen Schnellbahn-Bahnhof von Huaihua.