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News 8, Chinareise 2015: Zhongdian Shangri-La - Vorhof von Tibet

Das buddhistische Kloster Songzanlin, Heimat für 700 Mönche

Ein erster Blick aus dem Hotel in die Altstadt von Shangri-La, welche im letzten Jahr zu einem grossen Teil nieder gebrannt ist. Unversehrt blieb hingegen das Wahrzeichen, die riesige, goldene Gebetsmühle.
Bei meinem kurzen Rundgang in der Altstadt am Morgen des 14. Oktobers, war eindrücklich zu sehen, wie sehr man mit dem Wiederaufbau der Altstadt beschäftigt ist.
Ganze Strassenzüge mussten neu aufgebaut werden. Wie mir Jürg Häfeli, einer unserer Architekten in der Reisegruppe sagte, habe man immerhin dazu gelernt und nun Brandschutzmauern zwischen die Gebäude eingezogen. Das wäre mir entgangen.
Auch die schönen Schnitzereien an den Häusern dürfen beim Wiederaufbau nicht fehlen.
Dann ging es weiter zum Kloster Songzanlin, wovon wir hier einen Grossteil in der Aufnahme von einem Hügel gegenüber der Anlage sehen.
Eindrücklich sind die neu erstellten drei Haupttempel oben, welche innerhalb der letzten 10 Jahre von Grund auf neu gebaut worden sind. Herr Huang sagte uns, dass an sich nur der linke der drei Tempel wieder von Grund auf hätte aufgebaut werden müssen (weil er zu kollabieren drohte). Die andern beiden Tempel hätte man auch einfach restaurieren können. Das sei ein eigentlicher Unterschied zwischen West und Ost, insbesondere zu China.
Ein Bild von oben in Richtung des Sees, wo früher mehr ein Sumpf war. Die Ebene sei damals geflutet worden, um diesen Tempel dem Potala-Palast in Lhasa noch ähnlicher werden zu lassen.
Bei solchen Bildern und Symbolen trat Herr Huang in Aktion und erklärte uns, was sie bedeuten. Hier erklärte er uns, dass in jeder Eingangshalle zu einem Tempel diese Götter der vier Himmelsrichtungen (siehe auch nächstes Bild) zu sehen seien. Auf diesem Bild sieht man den Himmelskönig des Südens (blau) und denjenigen des Nordens (gelb),...
...während auf diesem Bild der Himmelskönig des Westens (rot) und derjenige des Ostens (weiss) zu sehen sind.
Auf diesem und dem nächsten Bild...
...sind weitere Ansichten der Klosteranlage zu sehen.
Ein Bild, welches die ganze Klosteranlage als gemaltes Bild zeigt.
Zum Schluss der Klosterseriebilder hier noch eines zwischen zwei riesigen Trocknungsständern hindurch aufgenommen. Diese Ständer sah man überall und auf den hier zu sehenden fand sich Weizen (es werden da offenbar auch noch andere Dinge getrocknet).
Auf der Nachhausefahrt wollte die Gruppe gerne noch ein paar Yaks sehen und fotografieren.
Auf diesem Bild sehen wir einen Teil der Gruppe beim Yaks-Sightseeing.
Kurze Zeit später hielten wir nochmals an, um die wunderschöne und mächtige Gebirgslandschaft um Shangri-La im Bild festhalten zu können.
Mit diesem letzten Bild schliesse ich die Berichterstattung aus dem bereits sehr tibetanisch anmutenden Shangri-La ab.

Von Lijiang auf einer Meereshöhe von 2400 Metern ging es zunächst hinunter zum Chang Jiang (langer Fluss, bei uns besser bekannt als Jangtse) auf 1900 m.ü.M. Der Jangtse ist mit 6380 km Länge der drittlängste Strom der Welt (nach Nil und Amazonas). Von dort fuhren wir einen Moment dem Jangtse entlang bis die Strasse dann anstieg auf das Hochplateau von Shangri-La auf einer Höhe von 3300 m.ü.M. Unser Ziel in Shangri-La war das grösste buddhistische Kloster in Yunnan. Es wurde 1679 erbaut, während der Kulturrevolution stark beschädigt und 1983 restauriert. In den letzten Jahren wurden die drei wichtigsten Tempel von Grund auf neu gebaut.

Warum zwei Namen für ein und denselben Ort? Shangri-La ist ein fiktiver Ort aus einem Weltbestseller des Jahres 1933 namens "Lost Horizon" von James Hilton. Diesen Ort beschrieb er in seinem Roman als kleines Paradies und machte Hinweise auf Tibet und den Buddhismus. Die chinesische Regierung entschied dann im Jahre 2001, dass dieses fiktive Paradies nun in der Region Zongdian gefunden worden sei. Deshalb wurde Zhongdian in Shangri-La oder in Pinyin Xianggelila umbenannt. Vorab ging es der Regierung jedoch darum, den Tourismus anzukurbeln. Dieser Name sollte dabei helfen. Es wurden ein Flugplatz sowie eine neue Strasse gebaut. Wie uns unser Reiseführer erzählte, lag die alte Strasse auf der Schattenseite und war im Winter lebensgefährlich. So sei ein Freund und Fahrer von ihm auf jener Strasse ums Leben gekommen. Noch im Bau ist die neue Bahnlinie nach Zhongdian, welche die Strecke von Lijiang nach Shangri-La in zwei Stunden schaffen soll. Wir hatten mit dem Bus ca. vier Stunden reine Fahrzeit rauf und dreieinhalb Stunden runter.

Das Hotel in Shangri-La war sehr gut und vor allem warm (was zu dieser Jahreszeit leider eher die Ausnahme darstellt, da die Heizsaison oftmals von den Behörden festgelegt wird und zwar auf irgendwann Mitte November; siehe hierzu auch meinen Bericht in den News 7). Es lag direkt gegenüber der 1000 Jahre alten Altstadt, welche im Januar 2014 zu einem grossen Teil abgebrannt ist. Aktuell wird wie wild am Wiederaufbau gearbeitet.

Am nächsten Morgen, es war der 14. Oktober, ging es zum grössten buddhistischen Kloster in Yunnan, dem Kloster Songzanlin mit seinen 700 Mönchen. Wie bei allen Themen in und um Lijiang auch hier wieder dasselbe Bild: Herr Huang konnte erschöpfend Auskunft darüber geben, auch wenn er selber nicht Buddhist sei. Im ersten Teil erläuterte er viele Dinge rund ums Kloster, den Buddhismus im Allgemeinen und dann auch über diesen Ableger im Songzanlin-Kloster (zur Schule der gelben Hüte gehörend, wobei ich nicht sicher bin, ob man das im Deutschen so nennt). Im zweiten Teil konnten wir das Kloster individuell erkunden.

Als ich zum Schluss alleine zum Parkplatz runterlief, um noch rasch auf einen Hügel zu steigen, der mir eine gute Sicht auf das Kloster versprach, kam ich an einem der acht Tempel in der Anlage vorbei und hörte daraus dieses typische Gemurmel, wenn buddhistische Mönche ihre Gebete vor sich hersagen. Neugierig betrat ich das Gebäude und hörte die Mönche von oben. Ich fragte unten am Eingang, ob ich raufgehen dürfe. Ja, sicher, war die Antwort. Als ich die steile Treppe hochstieg, war ich etwas angespannt, denn ich wollte ja nicht stören. Als ich mich langsam in den Raum hoch schob, sassen überall Mönche und beteten (oder was immer sie da genau taten). Es war faszinierend und ergreifend, inmitten dieser Mönche sich bewegen zu dürfen. Logischerweise war Fotografieren verboten, so dass ich nur textlich beschreiben kann, was ablief. Da oben fanden sich auch eine Küche und mindestens ein grosser Schlafsaal. Es sah alles sehr karg aus, wahrscheinlich so, wie man es von Mönchen erwarten würde. Aber ganz dem Weltlichen entziehen können sich die Mönche dann wohl doch nicht. Wir sahen bei der Besichtigung hin und wieder Mönche mit einem Handy am Ohr.

Danach stieg ich noch - mit anderen, die dieselbe Idee hatten - auf diesen kleinen Hügel und konnte tatsächlich noch ein paar schöne Ansichten des Klosters festhalten. Es war ein faszinierender Morgen und dieses Mal war das Kloster keine Baustelle mehr, wie beim letzten Mal als ein Teil des Klosters noch am Boden lag und ein Baukran die Sicht verschandelte.

Weiter geht es nun morgen früh nach Kunming und weiter in den Steinwald (Shilin).

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Eindrücklich sind die neu erstellten drei Haupttempel oben, welche innerhalb der letzten 10 Jahre von Grund auf neu gebaut worden sind. Herr Huang sagte uns, dass an sich nur der linke der drei Tempel wieder von Grund auf hätte aufgebaut werden müssen (weil er zu kollabieren drohte). Die andern beiden Tempel hätte man auch einfach restaurieren können. Das sei ein eigentlicher Unterschied zwischen West und Ost, insbesondere zu China.