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Newsletter Nr. 6 aus China: Bezauberndes Fenghuang

3.5 Stunden Busfahrt, die sich gelohnt haben

Das ist also Fenghuang bzw. ein Teil davon. Ich lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen.
Und das sind also die letzten Stelzenhäuser von Fenghuang.
Ich habe mich auch sonst noch ein bisschen in den engen Gassen umgesehen. In dieser Gasse gefielen mir die Schirmchen ganz besonders.
Sogar dieses Graffiti habe ich in einer ganz engen Gasse gefunden.
Diese Wischmoppsammlung hat es mir ebenfalls angetan. Die sind in ganz China verbreitet und sind meiner Meinung nach oft nur dazu da, um alles ein bisschen zu verschmieren. Ich möchte gerne mal einen Labortest machen, was da drin so alles lebt!
Schöne Giebel!
Junge Kunststudenten versuchten diese festzuhalten. Ich fragte die junge Studentin, warum sie hier vor Ort das Bild doch vom Handy abzeichne. Naja, sie hätte Bedenken gehabt, der Lehrer rufe sie, bevor sie fertig sei.
Die Fotografiersucht von Menschen vor irgendwelchen schönen Hintergründen mag für unsere Verhältnisse manchmal extreme Ausmasse annehmen. Aber: Die Chinesen sind sich von klein auf gewohnt, schon aufgrund ihrer Schriftzeichen, in Bildern zu denken. Sie haben für so was ein Flair. Statt nur zu schmunzeln, lohnt es sich manchmal, hinzuschauen und sich eventuell selber inspirieren zu lassen.
Hier kann sich allenfalls ein Elektriker inspirieren lassen...
DAS hingegen fand dann sogar ich übertrieben. Überall treiben sich Fotografen herum und wollen die Touristen ablichten. Beliebt war und ist schon immer das Verkleiden. Heuer scheinen diese Outfits in zu sein: Armeeuniform mit Gewehr. Man kann sich den Geschäftserfolg dieses Modells in der Schweiz wahrlich nur schwer vorstellen.
Ha, so ein Hauseingang würde mir auch noch gefallen. Der Innenhof gleich beim Eingang zum Haus eines ehrenwerten Bürgers von Fenghuang.
Blick aus dem Innenhof in einen für einmal schönen Abendhimmel.
Was man damit wohl mahlt oder zu Paste quetscht oder was auch immer?
Daraus entstehen diese feinen, vegetarischen Burger, von denen ich mir gleich beide Sorten genehmigt habe. Die einen sind knusprig mit Reis und die andern auch noch mit Ei gemacht. Die Burger werden aufgeschnitten und es werden nach Lust und Laune noch klein geschnittene Kartoffeln, ein saures Gemüse, Erdnüsse und...
...dieses Sprengpulver beigemischt. »La jiao«, scharfe Sauce, die es hier überall und zu allem gibt. Wer es sich nicht gewohnt ist, soll ganz darauf verzichten, ansonsten kann man ganz langsam beginnen und die Dosis nachher allenfalls steigern.
Als es dann eindunkelte, fand ich am Rand der Fussgängerzone diesen Durchlass. Aha, klar, Zweiradfahrzeuge, dachte ich mir, aber...
...weit gefehlt: Moderne Dinge gehen da nur mit viel Hebekraft durch.
Alles klar? :-)
Zum Abschluss noch ein paar Bilder zu Fenghuang by Night!

Fenghuang, die Stadt am Tuo-Fluss, mit Häusern, die früher dort alle auf Stelzen standen, liegt halt nicht so um die Ecke, was mit ein Grund war, dass ich noch nie dort war. Jetzt aber, von Zhangjiajie aus, war es in 3.5 h erreichbar und damit für chinesische Verhältnisse in der Nähe. So wollte ich mir, auch gerade im Hinblick auf die Reise 2015, diesen Ausflug nicht entgehen lassen. Mit kleinem Gepäck reiste ich für eine Nacht nach Fenghuang.

Fenghuang war einst eine Grenzstadt. Hier trennten sich die Han-Zivilisation von den Minderheiten der Miao und Tujia (sowie der Dong), welche heute noch einen grossen Teil der Bevölkerung stellen. In den Bergen im Südwesten kann man immer noch die grossen Schutzbefestigungen aus der Ming-Dynastie gegen die Minderheiten sehen. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - gelang es Fenghuang, ein Zentrum des Handels und des kulturellen Austausches zu werden.

Der Altstadtkern ist klein und man hat in einigen wenigen Stunden alles gesehen. Allerdings, wenn man viel fotografiert und sich auch sonst etwas Zeit nimmt, da und dort genauer hinzusehen, braucht es eben doch länger. Und vor allem muss man auch in der Nacht, wenn die Stadt typisch chinesisch farbig erleuchtet, nochmals raus und Fotos machen. Ich verweise euch deshalb gleich auf die Fotos unten, von denen ich hoffe, sie mögen euch einen Eindruck von der atemberaubenden Schönheit dieser Stadt geben. Hinweis für Peter: Alle Fischerboote waren schon da.;-)

Gleich am nächsten Morgen ging es mit dem ersten Bus wieder zurück nach Zhangjiajie-Stadt, um mir dort das unmittelbar bei der Stadt gelegene Berggebiet auf dem Tianmenshan, dem Himmelstorberg, anzusehen. Hier verweise ich auf den nächsten Newsletter.