Besuche uns auf Youtube  Besuche uns auf Instagram
Wushu Akademie Schweiz
CH-5035 Unterentfelden
+41 62 724 05 05 | info[at]wak.ch

News

Mehr...

Wushu-Frühjahrstrainingswoche 2021

Ansteckender Enthusiasmus aller Trainierenden!

Wir trainierten mit unterschiedlichen Gruppen von Kindern zwischen 5 und 15 Jahren jeweils zwei bis vier Stunden pro Tag. Hier ein Teil der Kinder beim Gruss, seit der Pandemie auch bei ihnen mit grossen Abständen.
Aufwärmen ist angesagt: Schön, wenn man so beweglich ist wie Cathrine.
Sophia war ziemlich schnell in der Luft und so sieht es nun aus, als würden alle Kinder sie beobachten.
Spagat-Parade!
Spagat-Parade, die Zweite!
Und für Normalsterbliche tut das, was Lisa hier macht, schon beim Zuschauen weh. Für ein wirklich professionelles «zhengtitui» ist diese Übung unerlässlich.
Danach folgte die gemeinsame Grundschule namens «jibengong».
Die ganze Woche stand uns auch Samara zur Verfügung. Sie sammelte in den letzten Jahren viel Erfahrung im Kindertraining und war uns dadurch eine grosse Stütze.
Die Kleinsten gaben alles! Durch diese Trainingswoche mit den «Grossen» finden sie Vorbilder oder sehen ganz einfach, wohin die Reise im Wushu führt.
Die Kinder wussten, dass sie nicht in die Kamera schauen sollten, aber gut, wird sich Selin gedacht haben, wenn sie denn schon mal SO nah ist...
Später folgten die grösseren Kinder, durchwegs WettkämpferInnen oder solche, die es gerne werden wollen. Sie trainierten natürlich vier Stunden.
Bei den Sprüngen übten wir auch mal Räder, als Vorstufe zum freien Rad.
Eingeführt haben wir den Sprung namens «tengkongbailian». Dieser hat in den letzten rund 10 Jahren eine überragende Bedeutung erlangt. Er wird rückwärts drehend gesprungen.
Der Sprung ist in der Ausführung relativ komplex und muss deshalb sorgfältig eingeführt und stufenweise aufgebaut werden.
Das hängende Bein sollte bei der Ausführung gestreckt sein (das andere sowieso...). Der Fuss wird über Kreuz geschlagen (linke Hand an den rechten Fuss).
Dieser Sprung (tengkongbailian) wird heute bei uns viel früher beigebracht als noch vor Jahren. Damit ist sichergestellt, dass er gleich nach den vier Grundsprüngen eingeführt wird.
Diesen Sprung springen gute Professionals mit zweifacher Drehung. In der Schweiz gibt es noch niemanden, der das an einem Wettkampf gezeigt und gestanden hat. In unserer Talentgruppe arbeiten wir allerdings hart daran und es fehlt nicht mehr viel.
Die Gruppe übte nebst Changquan 1st set auch noch Säbel und Schwert sowie die 46er-Form intensiv.
Nochmals eine Bewegung aus Changquan 1st set. Diese Gruppe hat erst vor rund zwei Monaten mit der Form begonnen. Beeindruckend, wie schnell sie diese Bewegungen vom Ablauf her umgesetzt haben.
Eine letzte Changquan-Bewegung, fast vom Ende der Form, allesamt schön aufgereiht.
Nach vier Stunden Training und den letzten Sprungkraft-Übungen am Bänkli diente dieses anschliessend gleich zur Erholung.
Die Talentgruppe war natürlich auch zugegen und beschritt, nebst dem Üben ihrer üblichen Formen, auch mal neue Pfade. Hier trainieren sie mit Jehmsei gerade Fanzi Quan.
Jehmsei war langjähriges Mitglied des Schweizer Nationalkaders und hat an zahlreichen EMs und WMs teilgenommen.
Da Jehmsei früher auch traditionelle Stile geübt hat, fanden wir es sinnvoll, wenn die Fördergruppe mal etwas ganz anderes trainiert. Hier zum Abschluss unserer Bilderserie nochmals eine Stellung aus dem Fanzi Quan.

Vom 12. - 16. April fand, nach einem Corona-bedingten Unterbruch 2020, die traditionelle Frühjahrstrainingswoche mit fast 50 Teilnehmenden statt und dies, obwohl die Erwachsenen, so sie denn nicht Teil der Talentgruppe sind, der Corona-Vorschriften wegen gar nicht teilnehmen durften. Die Teilnehmenden waren somit zwischen fünf und fünfzehn Jahre alt (Ausnahme: Talentgruppe) und trainierten in total fünf unterschiedlichen Gruppen von 13.00 - 20.00 Uhr. Die Trainingszeiten variierten zwischen zwei und vier Stunden, abhängig vom Alter und dem Niveau.

Was uns in dieser Woche speziell beeindruckt hat, war die Leistungsfähigkeit der Kinder. Sie wägen ja noch nicht ab, denken am Montag nicht daran, wie sie sich am Freitag fühlen könnten oder nach drei Stunden. Wenn man als Trainer Vollgas verlangt, versuchen sie es umzusetzen. Die Fortschritte waren denn auch entsprechend. Wir übten alles, was das Wushu-Herz begehrt: Changquan 32, 46 und 1. set, Waffen 32 und Waffen Pflichtformen, Kurz- und Langwaffen, Sprünge usw. Trotz aller Mühsal waren die Kinder jeden Tag von Neuem motiviert, alles zu geben und dazu zu lernen. Stellvertretend die Aussage von Nick, der am Ende der Woche meinte: "Es ist schon gut, kann ich nun wieder etwas ausruhen. Aber eigentlich bin ich auch ein wenig traurig, dass die Woche schon wieder vorbei ist."

Was wir - gerade in dieser Pandemie - eben nicht unterschätzen dürfen ist, wie viel es den Kindern gibt, GEMEINSAM mit andern Kindern, etwas zu üben, Pausen zu verbringen, am Anfang und am Ende noch einen Schwatz zu halten. Eine Mutter erzählte mir, wie ihr Sohn sich jeden Tag freue, seinen alten Kollegen wieder zu sehen. Das sind Dinge, die weit über das Training hinausgehen. Die meisten haben ja im Training FreundInnen gefunden. So ein Erlebnis, ein wirklich hartes Training, aber zusammen MIT Freunden und Freundinnen, prägt sich auch deshalb tief in der Kinderseele ein.

Bei der Fördergruppe versuchten wir, den einen oder andern neuen Reiz zu setzen. Obwohl Wushu eine extrem breite Koordination verlangt, haben auch Wushu-Sportler eingeschliffene Muster. Manchmal ist es gut, diese etwas aufzubrechen und etwas Neues zu versuchen. Das haben wir mit einem interessanten Parcours und dem Training von Fanzi Quan umzusetzen versucht.

Leid getan hat uns natürlich, dass die Eltern weiterhin nicht zuschauen durften bzw. nur von draussen durch die Scheiben (leider mehr schlecht als recht möglich). Aber wir können den Eltern versichern, dass die Kinder alles gegeben haben. Wir hoffen, dass ihr deren Fortschritte bald wieder live vor Ort sehen dürft. Nebst diesem Bericht werden auch noch Posts auf Instagram und Youtube folgen. Das dauert aber einfach noch ein wenig. Rolf Schärer arbeitet daran. Vielen Dank, Rolf!

Ob aller Strenge hatten wir es aber auch immer wieder lustig. Hier, zur Illustration, eine kleine Anekdote aus dem Training mit den Kleinsten: Zwei Stunden sind für diese Kleinen natürlich sehr viel. Als Trainer musste ich die Gruppe hin und wieder doch etwas "wecken". Einmal traf es Jayden und ich sprach ihn noch darauf an, dass er schliesslich der Älteste der Gruppe sei. Daraufhin hob die Jüngste, Selin, eben erst sechs Jahre alt geworden, die Hand. "Was?", fragte ich. Und sie: "Aber er ist doch nicht der Älteste!". Ich: "Naja, wer dann?". Und Selin keck: "Du!" Ok., wo sie recht hat...und wir alle lachten herzhaft.

Natürlich sind auch wir müde, vor allem Michi Totzke, Samara Boxler und der Schreibende. Schliesslich standen wir täglich rund sieben Stunden in der Halle (bei Samara davon täglich noch 3.5 h eigenes Training). Aber es hat sich wirklich gelohnt und wir wurden gut unterstützt durch das restliche Trainerteam wie Jan, Kevin, Sandro, Lisa und Jehmsei. Unser Dank geht deshalb auch an das Trainerteam. Ohne sie wäre die Woche letztlich auf diese Art nicht möglich. Wir danken auch den Eltern, die ihre Kinder jeden Tag für ein paar Stunden in unsere Obhut gegeben haben. Der grösste Dank gebührt jedoch den Kindern, die so hart gearbeitet haben. Wir sind stolz auf euch!

Das Youtube-Video findet sich hier:
YOUTUBE-Video der Trainingswoche!

Spagat-Parade!