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Wushu Akademie Schweiz
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Wushu-Frühjahrstrainingswoche 2023

Neue Formen und viel Detail-Schliff!

Die Kinder haben seit letztem September die Grundlagen des Wushu gelernt. Jetzt wurden diese in eine Form, Changquan 32, gegossen.
Im vorigen Bild sahen wir die Stellung xubu; hier nun zeigen uns Fernand und Zoe pubu.
Nächste wichtige Grundstellung: mabu, wobei «ma» soviel wie «Pferd» bedeutet, «bu» steht für «Stellung».
Das ist der Beginn von Changquan 32.
Die Form kurz vor der Mitte.
Dieses Bild fand ich sehr schön: Die Trainerin, Celina, demonstriert, wie der xubu einer Wettkämpferin sein muss (Standbein parallel zum Boden), während die Kinder noch alle möglichen Varianten davon zeigen. Die Trainingszeit für einen derart guten xubu kann durchaus einige Jahre betragen.
Die erfahrenen AthletInnen habe ich nur einmal fotografiert, als sie gerade Grundschule übten. Aber ich denke, man sieht einen Unterschied...
Das ist Liuen von Wushu Bern mit einem, wie Nikolaj ein Bild davor, tadellosen xubu.
Hier noch einige Bilder der Gruppe von Samara und Sandro. Diese Kinder haben zwischen knapp zwei und knapp vier Jahren Trainingszeit auf dem Buckel. Das sieht man schon bei der Aufstellung und der Haltung.
Die Gruppe mit Changquan 46, zweite Bewegung.
Die Kinder erhielten von Sandro immer wieder Zeit, gewisse Abschnitte der für sie schwierigen Form alleine zu üben. So konnten wir Trainer uns individuell und stufengerecht um die jeweiligen Probleme kümmern. Leonie und Lea haben so intensiv geübt, dass sie sich zum Schluss sogar ins Gehege kamen.
Für die Kinder ab Stufe Changquan 46 sehr wichtig werden die Sprünge, da in jener Form erstmals Basissprünge des Wushu verlangt werden. Das ist ein Thema, welches den allermeisten Kindern sehr viel Spass bereitet. Ist ja klar: Welches Kind fliegt nicht gerne durch die Luft? Und dass dies durchaus der Fall ist, zeigen diese Kinder auf dem Bild, insbesondere Leonie, die hier bei ihrem «bailiantui» doch schon eine beachtliche Flughöhe erreicht.
Die Gruppe mit Changquan 46 erfuhr auch ein separates Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Das gefiel den Kindern offenbar so gut, dass sie hier nach dem Trainingsende gleich noch weitermachen wollten.
Selin, die kleine Springkugel in der Mitte des Bildes, sorgt hin und wieder für einen Lacher, aber sie liefert auch ab, so, wie auf diesem Bild. Im Vordergrund sehen wir gleich noch ihre Schwester Ceyla.
Hier sehen wir Anna-Luna, welche trotz des Lachens von Selin (ich sagte ja, sie, Selin, sei immer mal wieder für einen Lacher gut) hinter ihr topseriös in ihrer Position verweilt. Aber Bilder können manchmal auch Dinge verbergen...
... denn hier ist das ganze Bild und es zeigt, dass Selin es gerade lustig hat mit Sandro.
Mein Schlussbild der Woche: Selin, am letzten Tag müde, aber immer noch bereit, alles zu geben, auch wenn es zwischendurch mal zu Boden ging.

Vom 10.-14. April fand in Unterentfelden unsere traditionelle Frühjahrstrainingswoche statt. Mit dabei waren auch dieses Jahr zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich während jeweils zwei bis vier Stunden täglich schweisstreibenden Übungen unterzogen haben. Mit dabei waren auch sechs TraininerInnen, welche z.T. den ganzen Nachmittag (von 13.00 - 19.30 Uhr) in der Halle verbrachten. So waren wir zusammen rund 50 Personen.

Die Jüngsten, welche erst letzten September begonnen haben, lernten die erste Hälfte ihrer ersten langen Form: Changquan 32. Von diesen 32er-Formen gibt es ja ein paar (Nord, Süd, Waffen, Taijiquan). Die für unsere Kinder relevanten finden sich auf der Homepage unter "Galerien-Videos-Pflichtformen Kinder". Beginnen tun wir stets mit der Faustform. Die Kinder haben toll mitgemacht und sind nun das erste Mal mit der Institution "WAK-Frühjahrs-Trainingswoche" in Kontakt gekommen.

Die neu zusammengeführte Gruppe von Samara und Sandro hatte ein zentrales Thema: die Form Changquan 46, in China auch bekannt als "shao nian quan" (übersetzbar etwa als "Juniorenform"). Da die Altersspanne und auch die Anzahl Jahre Wushu-Training doch stark variierte, war es auch eine Herausforderung für die TrainerInnen. Aber die Gruppe hat sich wirklich gut durch diese schwierige Form gekämpft und gezeigt, dass der Entscheid, diese zu unterrichten (statt Langwaffen) richtig war. Die ganze Woche immer ein Thema waren auch die typischen Wushu-Sprünge, weil sie in dieser Form erstmals zur Anwendung gelangten.

Die gestandenen JuniorInnen (so ab 14) erlebten in diesem Jahr, was es bedeutet, nichts Neues im Sinne von "keine neue Form" zu lernen, aber trotzdem so sehr an Bekanntem zu schleifen, dass Ende Woche doch alle sagen können: "Ich habe viel Neues gelernt!". Und ich denke, so war es letztendlich. Wir setzten erstmals sehr intensiv ein Tablet mit einer speziellen App ein, auf der die Trainierenden sich selber aufnehmen und anschauen konnten. Das wurde sehr intensiv genutzt und es gab da das eine oder andere Aha-Erlebnis.

Diese Gruppe profitierte auch vom Donnerstags-Besuch von Siugün mit ihrer Tochter Liuen aus Bern. Der Schreibende kennt Siugün wohl seit über 30 Jahren. Sie war früher Professional in China (Mitglied des Guangzhou-Wushu-Teams) und trainierte damals acht Stunden täglich. Sie war bald nach ihrer Ankunft in der Schweiz Trainerin des Wushu-Nationalkaders der Schweiz (und damit Trainerin des Schreibenden). Wir verloren uns später wieder etwas aus den Augen, aber seit nun Liuen selber Wushu macht, ist der Kontakt wieder enger geworden. Es ist beeindruckend, was sie immer noch drauf hat. Sie hat denn auch mit viel Herzblut bei uns durchs Training geholfen, einfach so, spontan. Liuen war eine Inspiration, ist sie doch, nach ihrem Wechsel von der Rhythmischen Sportgymnastik, innerhalb nur weniger Jahre an die Spitze des Frauen-Wushus in der Schweiz vorgestossen. Wir werden die Zusammenarbeit nun gerne wieder vertiefen, nachdem ja schon Cathrine, Lisa und Nikolaj letzten Herbst von Siugün auf die EM/WM vorbereitet worden sind.

Ich bedanke mich bei allen, die uns unterstützt haben, insbesondere aber bei den TrainerInnen, ohne die so eine Woche gar nicht möglich wäre und bei denjenigen, die eine Woche lang geschwitzt haben. Die Teilnehmenden haben uns TrainerInnen motiviert und hoffentlich wir sie umgekehrt auch. Es gibt einen chinesischen Ausdruck für das, was da geleistet worden ist: "Chi ku", was wörtlich übersetzt "essen bitter" bedeutet, d.h. sinnbildlich, wer es weiter bringen will, muss etwas ertragen können (so eben, wie bitteres Essen runterzuschlucken...). Die Fortschritte waren deutlich sichtbar und sollten, nach einer "Verdauungsphase", noch sichtbarer zutage treten.

Erholt euch gut, bevor es übernächste Woche wieder heisst: Jiayou!

PS: Dank des regnerischen Sonntags hatte ich genügend Zeit, um ein paar Stunden in die Entwicklung der Bilder zu investieren.