Da der nächste Wettkampf erst am 14. Juni (neu übrigens in Zürich, statt in Kreuzlingen) stattfindet und alle WettkämpferInnen ihre Formen bereits seit Längerem üben, haben wir die Formen für einmal eher ein bisschen zur Seite gestellt und versucht, die Grundschule in den Mittelpunkt zu stellen.
Auf dieses Jahr hin haben wir den Zeitplan seit vielen Jahren zum ersten Mal umgestellt und begannen den Nachmittag um 13.30 Uhr mit den Jüngsten bzw. den Nicht-WettkämpferInnen. Ihr Training dauerte 90 Minuten und beinhaltete bei den Kleinsten grundlegendste Jibengong-Übungen, wohingegen die Gruppe der Nicht-WettkämpferInnen die 32er-Faustform intensiv übte. Daneben blieb für sie meist etwas Zeit für die Kurzwaffe.
Die WettkämpferInnen und Fördergruppen begannen ihr vierstündiges Training um 14.30 Uhr. Es beinhaltete jeweils einen Block Langwaffen-Grundschule (Speer bei Lehrer Yu) gefolgt von einem Block, der intensiv den Sprüngen gewidmet war. Wir müssen heute diesen Sprüngen grösste Aufmerksamkeit widmen, sind sie doch mittlerweile DAS zentrale Element einer jeden eingermassen fortgeschrittenen Form. Wer nicht sehr gut springt, hat schon an der Schweizer Spitze Mühe, von der internationalen Spitze ganz zu schweigen. Deshalb haben wir dieses Training bereits bei der Wettkampfgruppe der Kinder in den letzten Monaten intensiviert. Die JuniorInnen übten an mehreren Tagen das freie Rad, stellt dieses doch mittlerweile für ältere JuniorInnen bereits ein Standardelement dar.
Die ältesten JuniorInnen (Pascal, Dario, Michelle) erhielten an mehreren Tagen ein Sprung-Sondertraining bei Lehrer Yu, bei dem es um feine Details ging, die aber ab einem gewissen Niveau entscheidend sein werden. Bei allen versuchte er das freie Rad höher gedreht hinzu bekommen. Dazu baute er aus einfachen Mitteln Hindernisse auf, welche umfallen oder sich verschieben, wenn man zu tief kommt und mit dem Kopf das Hindernis berührt. Lehrer Yu demonstrierte hier sein Detailwissen und seine Kreativität in der Trainingsgestaltung. Gegen den Schluss der Woche arbeitete diese Gruppe noch am Xuanfengjiao ("Wirbelwindtritt"), um ihn so weit zu verbessern, dass der nachfolgende Spagat leichter gelingt bzw. die Basis für den Xuanfengjiao 720°, also mit zwei Drehungen zu legen.
Das Training endete für die Förder- und Wettkampfgruppen nach einem kurzen Block für Formen jeden Tag mit 20-30 Minuten Krafttraining. Es war klar, dass dieses Training von unserem "Kraftwürfel" Michi Totzke geleitet wurde, so, wie das ganze Förder- und Wettkampfgruppentraining.
Den Abschluss machte schon wie letztes Jahr Lehrer Yu, welcher mit der Abendgruppe wiederum Sanjiegun übte. Wir repetierten zunächst intensiv die Form und die dazu gehörige Grundschule. Dabei streute Lehrer Yu auch noch die eine oder andere neue Bewegung mit ein. Ich freue mich jedes Mal über den Trainingseifer dieser Gruppe, die immer wieder von Neuem beweist, dass Leistung nicht davon abhängen muss, ob jemand Wettkämpfe macht oder nicht. Zur Pause musste man die Gruppe jeweils schon fast zwingen. Gegen Ende der Woche übten wir mit dieser Gruppe auch erstmals Duilian-Techniken, also Übungen mit einem Partner (Stock gegen Sanjiegun), um so die Grundlage für eine spätere Form zu legen.
Ich möchte mich bei allen Teilnehmenden für die gute Woche bedanken. Ich hoffe, ihr könnt für euch sagen, ein Stück weiter gekommen zu sein. Dann wäre das Ziel erreicht. Mein Dank geht zudem an Brigitte de Simonge und Nathalie del Mistro für die gespendete feine Zwischenverpflegung. Bedanken möchte ich mich insbesondere bei den TrainerInnen, die mitgeholfen haben, diese Woche so reibungslos über die Bühne zu bringen. Heraus zu heben ist dabei Michi, der jeden Tag ab 14.30 Uhr kompetent das Training der Förder- und Wettkampfgruppen geleitet hat. Mein Dank geht aber auch an Sandro, der mir vor allem bei den Kleinsten und Jüngsten jeden Tag zur Hand gegangen ist. Ein spezieller Dank geht an Lehrer Yu, der auch mit 68 jahren immer noch im Saft ist, dass man sich manchmal schon fragt, wie das möglich ist. Wenn er zwischendurch mal das Sanjiegun im "Originaltempo" bewegt hat, staunten wir Bauklötze.
Im Herbst fällt ja nun die Trainingswoche infolge der Chinareise aus. Dafür sehen wir uns bereits nächste Woche wieder im Trianing. Jiayou!
Mit den letzten 19 Bildern (ohne Bildbeschreibung) zeigen wir euch eine Technik, welche ihr hier nochmals in einem Video von Lehrer Yu sehen könnt. Alle wollten diese Bewegung auch können und haben sie jeden Tag wie wild geübt. Das Resultat seht ihr in der erwähnten Bildersequenz!