Nach Detian ging die Reise weiter in die mir bislang unbekannte Provinz Guizhou mit der Provinz-Hauptstadt Guiyang. Wir fuhren mit der Hochgeschwindigkeitsbahn bis nach Libo, wo wir uns einen Naturpark angesehen haben, in dem das (für mich) Top-Highlight leider ausfallen musste: Eine Bootsfahrt durch einen Wald, weil der Wasserstand im Herbst oft zu niedrig ist. Ich habe dort aber einige schöne Wasserfälle, Vögel und eine offenbar sehr bekannte Brücke ablichten können.
An der Brücke selber verbrachten wir wohl 90 Minuten, um sie ins rechte Licht rücken zu können und sie vor allem ohne posierende Chinesen darauf aufs Bild zu bekommen. Unglaublich, was denen beim Posen alles in den Sinn gekommen ist. Kreativ und verspielt, manchmal interessant, manchmal zum Gähnen. Aber wir haben beide geduldig gewartet.
Von Libo aus fuhren wir noch nach Langdezhen in ein Miaodorf, welches dadurch Berühmtheit erlangte, dass es 2008 Teil des olympischen Fackellaufs war. Es war der Beginn eines aussergewöhnlich beeindruckenden Rundgangs durch verschiedene Dörfer von Minderheiten in dieser Provinz.
Das Gebiet ist übrigens für Ausländer ohne Chinesischkenntnisse nicht ganz einfach zu bereisen. Kaum jemand versteht Englisch, selbst in den besseren Hotels nicht. Auch daran sieht man, dass dieses Gebiet von Ausländern eher wenig bereist wird. Ich sah denn auch kaum je einen Ausländer und war somit oft der einzige "laowai" (der Alte von aussen Gekommene; respektvoll).