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News 13, Chinareise 2015: Gartenbaukunst und ein Wasserdorf zum Abschied von China

Eine überaus erfolgreich verlaufene Chinareise neigt sich dem Ende entgegen

Schautafel am Eingang zum Garten der Meister der Netze in Suzhou.
Die klassischen Elemente eines chinesischen Gartens: Wasser, Steine, Pflanzen und Pavillons.
Der Rahmen ist das Loch in der Wand, das Gemälde die Natur bzw. der Garten selber.
Stets fanden wir auch Bonsai-Bäume in irgendeinem Innenhof. Hier hatte es ganz besonders schöne Exemplare.
Ich habe sie verwendet, um - wenigstens in Umrissen - den einen oder andern Reiseteilnehmenden ins Bild zu setzen.
Auch hier ist unverkennbar, WEN ich nebst dem Bäumchen im Bild haben wollte.
Hier bereits das erste Bild aus der Wasserstadt Tongli, durch die niedere Brüstung der Brücke hindurch fotografiert.
Das ganze Städtchen ist durchzogen von zahlreichen Kanälen, auf denen Besichtigungstouren mit dem Boot stattfinden.
In Tongli liegt auch der Tuisi-Garten (Garten des Rückzugs zur Besinnung), aus dem nun einige Bilder stammen. Auch dieser Garten war ein Privatgarten eines kaiserlichen Beamten und wurde von 1885-1887 gebaut.
Rund und eckig ergibt diesen Ausblick in den Garten.
Kein schlechter Ort, um den Ruhestand zu geniessen (das war bei diesem Beamten so).
Dann ging es wieder raus ins Städtchen, wo mittlerweile der Abend angebrochen war.
Zum Schluss all meiner Fotos aus China präsentiere ich noch einige Wände aus Tongli. Ja, ihr habt richtig gelesen. Wo immer ich solche Städte antreffe, faszinieren mich die Strukturen und Farben dieser Wände. Sie eignen sich aufgrund der hohen Kontrastunterschiede hervorragend als Bilder in Schwarz und Weiss, allenfalls angereichert mit einigen wenigen Farben. Ich hoffe, die etwas speziellen Bilder gefallen euch.
Gerne verzog ich mich dazu in kleine Seitengassen. Da musste ich dann aber oft warten, bis die Menschen, die dort lebten, etwas in den Hintergrund traten. Ich wollte sie, wenn überhaupt, nur wie beiläufig auf dem Bild haben und so auch ihren Anspruch auf Privatsphäre wahren.
Eine Wand bei einem Hauseingang. Hier habe ich die Rot- und Gelbtöne stehen gelassen.
Diese Mauer, welche direkt einem gemalten Bild entspringen könnte, habe ich mit Blende 2.8 in der beginnenden Abenddämmerung aufgenommen.
Hier liess ich nur die rote Farbe stehen und das nicht nur in den Lampions.
Ich hoffe, bei allen ist der Monitor hoch genug, um dieses Bild überhaupt zu sehen. Nur dann entfaltet es die volle Wirkung. Es gab dort einige solcher kleiner Gässchen.
Bei dieser Mauer habe ich beim Auslösen gleichzeitig am Zoom gedreht. Das war also eine bewusste Handlung und hatte keinerlei Zusammenhang mit dem Genuss von Reisschnaps. Den überliess ich bekannterweise gerne Anderen, wobei wir davon wenig hatten. Das ist sie also, die letzte Foto aus China, welche ich mit euch teile. Ich danke allen, welche mir in den letzten Wochen hier mit Interesse gefolgt sind.

Gestern ging das offizielle Programm unserer diesjährigen Chinareise zu Ende. Zuerst stand offiziell Shoppen auf dem Programm (das gab es während der ganzen drei Wochen nur zwei Mal). Wir besuchten einen Shop mit einer grossen Auswahl an Seidenwaren und erhielten gleichzeitig einen Einblick in die Produktion. Zudem sahen wir den Entwicklungsprozess der Raupe bis sie mit der Seidenproduktion beginnt. Der Stopp im Seidenwarenladen ist etwas, was die Teilnehmenden immer sehr schätzen (das sieht man jeweils auch an den gefüllten Taschen). Immerhin muss man sich dort keine Gedanken darüber machen, ob die Ware echt ist oder nicht. Dabei prallen aber immer auch zwei Welten aufeinander: Diejenigen, welche da relativ schnell durch sind und andere die noch stundenlang weiter schmökern könnten.

Aber irgendwann mussten wir weiter nach Suzhou im Westen von Shanghai. Zusammen mit Hangzhou im Südwesten bilden diese drei Städte ein magisches Dreieck. Sie sind auch die Touristenhotspots der Region. Suzhou ist dabei die kleinste der drei Städte mit sehr wenigen Hochhäusern im Zentrum. Als Schweizer liegt einem diese Stadt mit ihren Kanälen, schmucken Gassen und Alleen allenfalls näher als die noch weit grösseren Städte Hangzhou und Shanghai. Allerdings hatten wir nicht so viel Zeit, um uns Suzhou näher anzusehen. Suzhou ist auch berühmt für seine wunderschönen Gärten. Einen davon, den Wangshi-Garten, auch Garten der Meister der Netze genannt, schauten wir uns genauer an.

Mit einem Rückstand auf die Marschtabelle kamen wir am späteren Nachmittag in Tongli an. Im Dreieck zwischen Shanghai, Suzhou und Hangzhou gibt es einige solcher Wasserstädte mit einer Geschichte von weit über 1000 Jahren. Bei uns im Westen ins allgemeine Bewusstsein gerückt sind diese Städte wohl erst mit dem Film "Mission Impossible 3" mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Der Schluss des Films spielt ja in Shanghai und die entscheidenden Szenen davon spielten in einer Wasserstadt (Xitang). Die Wasserstädte hatten in der Regel Anschluss an den Kaiserkanal, der längste von Menschenhand erschaffene Kanal zu jener Zeit. Er überwand einen Höhenunterschied von 42 m. Der Kaiserkanal führte über 1800 km von Hangzhou nach Beijing und diente als Transportweg für Waren, Lebensmittel und Truppen. Er hatte insofern eine grosse Bedeutung für den Handel, war aber auch strategisch sehr wichtig.

Da wir erst spät in Tongli ankamen, waren kaum noch Touristen zugegen und wir konnten den Ort in aller Ruhe unter die Füsse nehmen. Kurzfristig entschied ich zusammen mit dem örtlichen Reiseleiter, das Abendessen gleich im schmucken Städtchen einzunehmen und nicht irgendwo unterwegs auf dem Weg zurück nach Shanghai. Zum Glück war der örtliche Reiseleiter sehr flexibel. Ein paar Telefonate später hatte er alles umdisponiert und wir assen in einem pittoresken Saal mit Aussicht auf einen Kanal zu Abend. Danach ging es nach Hause in unser wirklich wunderbares Baolong-Hotel.

Heute nun, da ich diesen Bericht schreibe, ist die Gruppe an ihrem letzten Tag unterwegs in Shanghai. Ich bin auf ihre Berichte am Abend gespannt. Wir werden noch gemeinsam zu Abend essen und morgen Samstag um 9.30 Uhr geht es mit der SWISS auf dem Flug LX189 zurück nach Zürich. Wir geniessen also noch etwas die milden Temperaturen, bevor uns die Schweiz den kühlen Herbst um die Ohren haut.

Ich will hier nicht ausufernd werden, aber trotzdem seien mir noch ein paar rückblickende Sätze gegönnt. Vor drei Jahren sagte ich, dass ich keine Reisen mehr organisieren würde, habe diese eine nun aber - auf Wunsch einiger Interessenten, welche sich gleich nach der Reise 2012 bei mir gemeldet haben - noch gemacht und es keine Sekunde bereut. Die Gruppe war gross (23 Teilnehmende), aber von einer sehr guten Mischung mit einer stets positiven und offenen Grundhaltung. Das braucht es, um ein Land wie China erfolgreich zu bereisen. Sie haben sich gegenseitig auch in den etwas schwierigeren Momenten unterstützt und aufgebaut (wir hatten z.B. doch einige kränkelnde Leute, wie man es immer hat, wenn man jeden Tag diesen Klimaanlagen ausgesetzt ist).

Es war sicherlich eine anstrengende Reise und man sollte zu Hause gleich nochmals ein paar Tage zum Verdauen haben. Wenn man sich mal die 13 Newsletter aus China, welche ich geschrieben habe, vor Augen hält und sie im Zeitraffer durchgeht, dann wird einem erst klar, WAS wir alles gesehen und erlebt haben. Ich denke, wir sind so tief eingetaucht, wie es in diesen drei Wochen nur geht. Wir haben nicht nur die "normalen" "must have" abgehakt, sondern gingen tiefer, näher, waren emotionaler. Das denke ich immer spätestens in Ping'An, in diesen Reisterrassen, wo man verkehrslos in einfachen, aber mit Charme und Herz geführten Hotels wohnen kann. Die Wanderung dort war trotz rundum fortschreitendem Ausbau der Infrastruktur immer noch ein berührendes Erlebnis. Wir haben uns auch an eher chinesische Reiseziele herangemacht, wie Fenghuang oder Wudangshan. Die Grosse Mauer haben wir uns zudem an einer der schönsten Stellen mit den besten Fotomöglichkeiten mit viel Schweiss "erwandert".

Es gibt immer wieder Dinge, welche man nicht planen kann. Das Wetter gehört dabei zu den wichtigsten Faktoren. Auch auf dieser Reise hatten wir dabei unglaubliches Glück. Es regnete ein paar Mal, aber immer wenn es Tag wurde oder sich die Türen beim Bus öffneten, meinte es der Wettergott gut mit uns. Die Chemie in der Gruppe hat zweifellos auch viel zum Gelingen beigetragen. Dann die lokalen Reiseführer, welche meiner Meinung nach nochmals einen ganz grossen Schritt vorwärts gemacht haben. Mit viel persönlichem Engagement, manchmal selbst mit Witz und Charme (das wäre früher undenkbar gewesen), sowie der Fähigkeit, durchaus auch mal kritisch auf das eigene Land zu sehen, haben sie ebenfalls zum guten Eindruck beigetragen.

Ich selber habe versucht, eine Reise zusammen zu stellen, welche von meiner langjährigen Chinaerfahrung geprägt ist, ohne den Leuten den Raum zu nehmen, China mit ihren eigenen Augen zu sehen. Ich hoffe, das sei mir gelungen. Ich selber begleite die Reise ja immer von A bis Z und versuche dabei, sanft steuernd, Hindernisse frühzeitig zu erkennen und auszuräumen, im Detail zu wirken, sei es bei der Feinjustierung des Tagesablaufs, beim Essen (bestellen), ein offenes Ohr für alles und jedes zu haben usw. Wie es bei jedem Einzelnen aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber aus meiner Sicht und auch im langjährigen Vergleich, war es eine tolle Reise mit einer wunderbaren Gruppe. Ich bedanke mich hier schon mal bei allen für ihren Beitrag zum Gelingen und für das grosse Vertrauen darauf, dass wir, die WAK, das können, ohne eine grosse Reiseunternehmung zu sein. Hiermit beschliesse ich die Berichterstattung aus China und bedanke mich bei allen Followers.

Die klassischen Elemente eines chinesischen Gartens: Wasser, Steine, Pflanzen und Pavillons.