Die Wushu-Frühjahrstrainingswoche 2019 ist Geschichte und sie war, jedenfalls aus Sicht des Trainerteams, ein grosser Erfolg. Zum ersten Mal überhaupt, versuchten wir, einer so jungen Kindergruppe ihre erste Waffe beizubringen. Und sie haben es wirklich super gemacht. Diese Gruppe trainierte zum ersten Mal drei Stunden täglich, statt wie bis anhin 90 Minuten. Auch das ging offenbar problemlos, auch wenn wir Trainer feststellen durften, dass es nie so ruhig war, wie die letzten 20 Minuten. Da waren die Tanks dann langsam leer. Die Kinder lernten zudem die ersten Sprünge und arbeiteten sehr intensiv an ihrer 32er-Faustform. Wir versuchten während der ganzen Woche auch immer wieder sie mal an ihre Leistungsgrenzen zu führen, sei es beim Dehnen, sei es bei Schnellkraftübungen, die auch die "Puste" trainierten.
Die älteren Kinder trainierten vier Stunden, so dass wir die ersten zwei Stunden nur zur Vertiefung von bereits Bekanntem aufwenden konnten. Danach erlernten sie, passend zu ihrer Kurzwaffe, die Langwaffe (normalerweise in den Paaren Schwert-Speer und Säbel-Stock). Der kleine Rest übte die 1. Juniorenform, Changquan 46. Der Sprung von den Kinderkategorien zu den JuniorInnen bei den Wettkämpfen ist relativ gross. Deshalb versuchen wir stets, die Kinder, bei Eignung, schon im letzten Jahr der Kinderkategorien mit der 46er-Form bei den JuniorInnen starten zu lassen. So können sie dort völlig unbelastet erste Erfahrungen sammeln.
Die Fördergruppe tat, was sie in so einer Woche eigentlich immer tut: An und über die Grenze gehen und am nächsten Tag oft mit Muskelkater ins Training kommen. Wir waren froh, konnten wir dieses Jahr wieder Zhang Laoshi begrüssen. Sie hatte den Auftrag, unsere möglichen WM-FahrerInnen (Pascal, Benjamin und Sheryl) den letzten Schliff zu verpassen und ihnen, wo nötig, noch die fehlenden freien Formen zusammenzustellen. Der Rest der Gruppe kam aber natürlich auch intensiv in den Genuss unserer Top-Lehrerin aus China. Während insgesamt sieben Wochen trainierten die Fördergruppe-Mitglieder bei Zhangshuai mindestens vier Mal die Woche. An dieser Stelle sei der Schule Entfelden gedankt, die uns in diesem Projekt tatkräftig mit zusätzlichem Hallenraum unterstützt hat.
Am Abend trainierte eine kleine Gruppe mit unserem unverwüstlichen Lehrer Yu aus Shanghai, der, trotz leichtem Handicap, mit einer Gruppe von vier ebenso Unverwüstlichen, intensiv Sanjiegun übte (Form und Partnerkampf). Trotz seiner bald 72 Jahre ist seine Technik dabei weiterhin von einer beeindruckenden Sicherheit und Geschmeidigkeit. Er ist überaus beharrlich und detailtreu, bis die Techniken so sind, wie sie sein müssen. Gerade beim Sanjiegun ist das besonders wichtig, da alle, die diese Waffe kennen, ein Lied von vielen blauen Flecken erzählen können. Der Rest der Erwachsenen übte Speer, Stock und Sanjiegun-Grundschule bei Michi und beim Schreibenden.
Es war eine Klasse-Woche mit hoch motivierten Teilnehmenden. Möglich gemacht hat dies auch ein tolles Trainer-Team mit Michi Totzke, Lisa Derendinger, Jan Rothenbühler, Kevin Stalder und Samara Boxler sowie natürlich unseren Gästen aus China, Lehrer Yu und Lehrerin Zhang. Vielen Dank euch allen. Wir bleiben dran. Jiayou!